Grandioses Jubiläum

Weißhaidinger zum 500. Mal weiter als 60,00 Meter!

Lukas Weißhaidinger(Bild: GEPA)

Was für ein großes sensationelles Jubiläum für Österreichs Leichtathletik-Helden Lukas Weißhaidinger! Der 33-Jährige gewann bei seinem Heim-Meeting in Taufkirchen die Diskuswurf-Konkurrenz nach einer ganz überragenden Serie mit 67,03 m und schleuderte dabei im vierten Versuch die 2,00 kg schwere Scheibe zum 500. Mal in einem Wettkampf weiter als 60,00 m.

Das ist eine gewaltige Leistung, die nur Diskus-Weltklasse-Athleten wie er in einem Zeitraum von zig Jahren schaffen. Bei Weißhaidinger begann diese Serie im Jahr 2014 – zwölf Saisonen später schaffte er laut „Krone“-Statistik seinen 500. Wurf über jene Marke, die für ihn lange ein Traum gewesen, jetzt aber schon selbstverständlich geworden ist. Dieses Jubiläum feierte Weißhaidinger übrigens in seinem 156. Wettkampf mit einer Weite von über 60 m.

In Neuhofen am 25. April 2014 warf Weißhaidinger zum ersten Mal weiter als 60 m! Im zweiten Versuch erzielte er dort 60,02 m und freute sich gemeinsam mit seinem Entdecker und damaligen Trainer Sepp Schopf.(Bild: Aus dem Ergebnisbericht von Neuhofen 2014)

Für ihn war es natürlich großartig, dass ihm dies daheim in Taufkirchen gelang. Er hatte fünf gültige Versuche: 66,06 m, 66,41 m, 66,98 m, 66,21 m und 67,03 m. Vor Taufkirchen hatte er 496 Versuche über 60 m in seiner großen Karriere erzielt, die 66,21 m im vierten Durchgang waren dann die Nummer 500. Jetzt hält er also bei 501 Versuchen über 60 m. Grandios! Die 67,03 m zum Abschluss bedeuteten für ihn eine großartige Saisonbestleistung.

Purzelbaum nach dem Rekord in Eisenstadt 2021: Weißhaidinger warf da mit 69,04 m erstmals über 60 m.(Bild: Mario Urbantschitsch)

2014 erstmals über 60 Meter
Am 25. April 2014 übertraf er in Neuhofen/Krems erstmals die 60,00 m – in den ÖLV-Nachrichten Nummer 3 vom 6. Mai 2014 war dies auf Seite 18 nur eine Notiz. Unter der Rubrik „ÖLV-Rekorde der letzten Wochen“ hieß es kurz und bündig, dass Weißhaidinger den U23-Rekord von Gerhard Mayer aus dem Jahre 2001 (59,60 m) um 42 cm auf 60,02 m verbessert hatte.

Mit 68,98 m neuer Rekord in Rehlingen 2018(Bild: Gladys Chai von der Laage)

Im offiziellen Ergebnis-Protokoll wurde sogar ein Bild von Luki mit seinem damaligen Entdecker und Trainer Sepp Schopf eingeschnitten. Quasi als Anerkennung, dass er die 2 kg schwere Scheibe an jenem für ihn so bedeutsamen Tag im zweiten Versuch zwei Zentimeter weiter als seine Traumgrenze von einst geschleudert hatte. Der Bann war gebrochen, die 60 m waren geknackt. Dann ging es – wie so oft, wenn eine auch psychologische Grenze überwunden war – in seiner Entwicklung Schlag auf Schlag. Schon am 14. Mai, also gerade acht Tage später, steigerte er in Hainfeld den U23-Rekord auf 60,68 m.

Auch in Eisenstadt 2022 warf Weißhaidinger Rekord – 69,11 m.(Bild: Mario Urbantschitsch)

Alleinherrscher im Ring
Noch aber hielt Mayer den ÖLV-Rekord in der Allgemeinen Klasse. Doch bereits 2015 gelang Weißhaidinger der ganz große Durchbruch, als er erstmals die 67-m-Marke übertraf und dabei mit 67,24 m den Mayer-Rekord von 67,20 (Schwechat am 5. Mai 2015) übertraf. Seit damals ist er in Österreich Alleinherrscher im Ring. Gregor Högler sollte ihn Schritt für Schritt in die Weltklasse führen. Die nächste große Grenze fiel 2018 mit dem ersten 68-m-Wurf, 2021 folgten die 69 m und 2023 die 70 m mit seinen historischen 70,68 von Schwechat.

Jubel mit dem ganzen Betreuerteam nach dem historischen 70-m-Wurf in Schwechat 2023. Weißhaidinger warf dort 70,68 m ...(Bild: zVg)

Vier große Medaillen
Dass all diese großen Weiten ihn zu unzähligen Erfolgen bei internationalen Meisterschaften und Olympia und auch in der Diamond League geführt haben, ist hinlänglich bekannt. Jeweils Bronze gewann Weißhaidinger bei den Spielen in Tokio 2021, bei der WM in Doha 2019 sowie bei der EM 2018 in Berlin. Schließlich gewann der Oberösterreicher im Vorjahr bei der EM in Rom sogar erstmals Silber. Man kann gespannt sein, wohin Lukis Reise bis einschließlich Los Angeles 2028 noch führt. Jetzt aber galt es an diesem Abend, daheim in Taufkirchen das große Jubiläum zu feiern: 500 Mal über 60 m!

Vicky Hudson Zweite
Victoria Hudson, die Weltjahresbeste im Speerwurf, musste sich in Taufkirchen mit 60,50 m geschlagen geben. Den Sieg sicherte sich die Norwegerin Sigrid Borge mit im ersten Versuch erzielten 61,16 m.