GUTEN MORGEN

Freundlicher Trump | Reform-Chancen

(Bild: AFP/MICHAEL KAPPELER)

Freundlicher Trump. Nein, er hat ihn nicht heruntergeputzt wie vor ein paar Wochen den ukrainischen Präsidenten. Ganz im Gegenteil: Donald Trump zeigte am Donnerstag, wie freundlich und handzahm er auch sein kann. Friedrich Merz, der neue deutsche Bundeskanzler, zu Gast im Weißen Haus – da zeigte sich der Hausherr von seiner süßesten Schokoladenseite. Die beiden Herren schmeichelten einander, dass es beinahe schon kitschig wirkte. Da war Merz wohl gut vorbereitet und fand die richtigen Worte. Gute Atmosphäre, freundliche Worte und Gesten – alles in bester Ordnung also zwischen den USA und Deutschland, gar zwischen den USA und der EU? Nein, vielleicht wenigstens ein Schwenk in die richtige Richtung. Aber Trump und Schwenk – das kann ganz leicht und ganz rasch, wie die Welt zuletzt vielfach erlebt hat, auch in die ganz andere Richtung gehen.

Reform-Chancen. Schön ist es im Salzburger Pinzgau am Vorabend des heutigen Landeshauptleutetreffens. Im Vorfeld hatte das exklusive Quartier, ein luxuriöses 5-Sterne-Hotel, für Aufregung gesorgt. Vor Ort versuchen sich die neun Landeschefs betont gelassen zu geben – auch wenn sie heute über das durch die leeren öffentlichen Kassen notwendige Sparen an allen Ecken und Enden reden müssen. Wilfried Haslauer, Gastgeber des Treffens und nur noch bis Monatsende Salzburger Landeshauptmann, sprach in der ZiB2 vom gemeinsamen „Streben zu einer Reformpartnerschaft für Österreich“, er versicherte, „wir wollen Reformen umsetzen“ und „eine zeitgemäße Verwaltung aufstellen“ sowie den „Kompetenzdschungel“ zwischen Bund und Ländern durchforsten. Das alles haben wir schon immer wieder einmal zu hören bekommen. Warum es diesmal gelingen soll? Haslauer meint: „Die derzeitigen budgetären Probleme sind auch eine Riesenchance.“ Richtig! Aber noch lange keine Garantie für die Umsetzung notwendiger Reformschritte.

Kommen Sie gut durch den Freitag!