Falsche Fuffziger!

Gutgläubiger Burgenländer von Bande ausgenommen

Der Arbeitslose ohne Einkommen darf weiter auf freiem Fuß bleiben.(Bild: HS, Krone KREATIV)

Ein Mann aus dem Norbburgenland wurde von einer internationalen Geldfälscher-Bande in Mailand aufs Kreuz gelegt. Er hat 29.500 Euro verloren. Der Angeklagte kam am Landesgericht Eisenstadt mit einem Freispruch davon.

Faktum ist, zweifelsfrei: Es gibt ethnische Minderheiten in Europa. Und es gibt Burgenländer.

Einer ließ sich am Telefon einlullen. Er möge doch nach Mailand kommen, um das – für beide Seiten super lukrative Geschäft – zum Abschluss zu bringen. 250.000 Euro hätte der Burgenländer für den Verkauf von landwirtschaftlichen Maschinen einstreifen sollen. Dafür würde er prozentuell am Weiterverkauf nach Russland beteiligt werden. Aufgetragen war ihm worden, 30.000 Euro in kleinen Scheinen mitzubringen. Weil: In Italien wechseln die Banken nicht gern die 500-er, wir tauschen also die Anzahlung 1:1.

Vielversprechende Homepages
Wie es bei diesen so genannten Rip-Deals Usus ist – die Homepage von Unternehmen, die es gar nicht gibt, ist top, die Mitarbeiter legen Visitenkarten vor – werden gutgläubige Menschen um ihr Bares gebracht. In schummrigen Hinterzimmern gehen die Deals über die Bühne, in diesem Fall sollen die übergebenen 30.000 Euro aus weißem, zugeschnittenem Papier bestanden haben. Ganz oben lag ein einziger 500-Euro-Schein, der Burgenländer kam erst daheim drauf, dass er arg geprellt worden war.

„Ich habe nur übersetzt“
Der unbescholtene Angeklagte, serbischer Staatsbürger mit Wohnsitz in Wien, gibt am Landesgericht Eisenstadt an, dass er lediglich der Übersetzer gewesen sei und bei der Transaktion nicht dabei war. „Ich hatte Spielschulden. 2000 Euro. Wenn ich mitmache, sind wir quitt, hat der Chef gesagt.“ Der 46-Jährige strich zusätzlich 500 Euro als Bonus ein. „Ich habe nicht gewusst, dass das ein Betrug werden würde.“ Freilich habe er sich vorher erkundigt, ob Falschgeld im Spiel sei. Das ist relevant für den Strafrahmen. „Es hat geheißen, dass es Monopoli-Geld ist. Ein Faksimile. Das kann man in Italien an jeder Tankstelle kaufen.“

Schüttelnde Köpfe, wohin man auch blickt.

Geld regiert die Welt! Auch im Burgenland, wo ein Unternehmer übers Ohr gehauen wurde.(Bild: APA/Federico Gambarini)

Das große Schöffengericht verfügt über den Serben, der wechselweise drei Namen trägt, einen Freispruch. Die angeklagte Geldfälschung und die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung konnte ihm nicht nachgewiesen werden. Für den Betrugsvorwurf ist die Verjährungsfrist abgelaufen.

Der Spruch ist nicht rechtskräftig.