Supermächte-Clinch

USA: Russischer Beamter wollte Spione anwerben

Ausland
25.10.2013 11:23
Die Supermächte USA und Russland liegen wieder einmal im Clinch. Diesmal geht es um einen russischen Top-Beamten, der in den Vereinigten Staaten offiziell für kulturellen Austausch zuständig ist. In Wahrheit aber habe Juri Zaytsev versucht, Spione anzuwerben, behaupten die USA. Russland weist die Vorwürfe zurück.

Zaytsev leitet die Washingtoner Abteilung des Russischen Zentrums für Wissenschaft und Kultur, ein Programm zum kulturellen Austausch in aller Welt. Wie das Magazin "Mother Jones" berichtet, werden ihm allerdings von den USA außertourliche Nebenbeschäftigungen vorgeworfen. 

USA: Beamter wollte Spione anheuern
Demnach soll das Russische Zentrum, das Sprachunterricht und kulturelle Programme anbietet, etwa 130 US-Amerikanern Besuche in Russland ermöglicht haben. Über die Teilnehmer seien Akten angelegt worden, so "Mother Jones" - einer von ihnen soll einmal als Berater für einen US-Gouverneur gearbeitet haben.

Laut Magazin wurden die Programmteilnehmer inzwischen vom FBI befragt - weitere Details sind unklar. Die Vorwürfe dürften sich allerdings erhärtet haben, denn laut der Nachrichtenagentur AP hat ein Geheimdienstmitarbeiter bestätigt, dass Zaytsev versucht haben soll, junge US-Amerikaner als Spione anzuwerben.

Russen sehen lediglich "Echos des Kalten Krieges"
Das russische Außenministerium zeigte sich empört - es handle sich um "Erfindungen, die nichts mit der Realität zu tun haben". Die US-Regierung müsse den Vorwürfen "unmissverständlich und öffentlich" entgegentreten. Zaytsev selbst sieht sich als Opfer, nach seinen Worten solle versucht werden, die Verbindung zwischen Moskau und Washington zu verletzen. "Es ist eine Schande, dass von Zeit zu Zeit Echos des Kalten Krieges in den russisch-amerikanischen Beziehungen zu hören sind", sagte er gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Itar-Tass.

Eisige Stimmung zwischen den Supermächten
Der mögliche Spionagefall dürfte zu einem noch eisigeren Tonfall zwischen Russland und den USA führen. Schließlich sind die Beziehungen nicht erst seit dem Streit um ein mögliches Eingreifen in Syrien belastet. Dazu kommen Menschenrechtsverletzungen auf russischer Seite, andererseits gewährte das Land jedoch Whistleblower Edward Snowden Asyl - die USA können dabei nur zusehen.

Immer wieder aufsehenerregende Spionagefälle
Der letzte Spionagefall sorgte im Mai für Missstimmung, als in Russland ein US-Diplomat verhaftet wurde, der angeblich einen Spion anzuheuern versucht hatte - er verließ Tage später das Land. Zuvor hatte das FBI 2010 für Aufsehen gesorgt, als es einen Ring von Schläferagenten - darunter die berühmt-berüchtigte Anna Chapman - auffliegen ließ. Alle zehn Personen bekannten sich schuldig, wurden aber schließlich nach Russland zurückgeschickt.

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