Zunehmende Belastung

Ibiza zieht jetzt die Notbremse bei Touristenautos

Ausland
02.06.2025 12:36

Auf der spanischen Urlaubsinsel Ibiza gilt ab sofort eine neue Obergrenze für Touristenfahrzeuge. Zwischen Juni und September dürfen täglich maximal 20.000 Autos und Wohnmobile auf die Insel – ein Schritt, mit dem die Regionalregierung auf die wachsenden Probleme des Massentourismus reagiert.

Wie der Regierungschef der Baleareninsel, Vicent Marí, betont, soll die Maßnahme die Nachhaltigkeit der Insel verbessern und die zunehmenden Umweltbelastungen durch Verkehr, Abgase und Müll eindämmen. Bei einer Inselbevölkerung von rund 150.000 Menschen empfängt Ibiza jedes Jahr etwa 3,6 Millionen Touristen – Tendenz steigend.

Reise auf Insel nur noch mit Reservierung
Von dem neuen Tageslimit entfallen 16.000 Fahrzeuge auf Mietwagen, die sich bereits auf der Insel befinden. Somit bleiben nur 4000 Plätze täglich für Privatfahrzeuge und Wohnmobile von Touristen, die mit der Fähre anreisen. Diese Fahrzeuge müssen vorab angemeldet werden. Für Wohnmobile gilt zusätzlich: Nur wer eine gültige Campingplatz-Reservierung vorweisen kann, darf auf die Insel. Motorräder sind von der Regelung ausgenommen.

Verkehr hat sich vervierfacht
Die Entscheidung folgt auf alarmierende Entwicklungen: Laut offiziellen Angaben hat sich die Zahl der Fahrzeuge auf Ibiza in den letzten 20 Jahren vervierfacht. Dies führt besonders in der Hochsaison zu Staus, Parkplatznot und erhöhter Luftverschmutzung. Die Inselregierung betont, dass der Tourismus zwar eine tragende Säule der Wirtschaft sei, aber ein Umdenken notwendig sei, um einen ökologischen Kollaps zu vermeiden.

Spanien kämpft gegen Overtourism
Die Diskussion um Overtourism betrifft jedoch nicht nur Ibiza. In Barcelona protestieren Einheimische seit Jahren gegen den Massenansturm von Urlaubern. Auf den Kanarischen Inseln gingen im Mai Tausende unter dem Motto „Die Kanaren haben eine Grenze“ auf die Straße. Sie kritisieren die Überlastung von Infrastruktur, Umwelt und Wohnungsmarkt.

Wohnungsnot durch Ferienvermietungen
Auch der Mietmarkt in Spanien steht unter Druck. Im Mai ordneten die Behörden die Löschung von mehr als 65.000 illegalen Airbnb-Angeboten an. Grund dafür ist der zunehmende Mangel an bezahlbarem Wohnraum, insbesondere in touristischen Hochburgen wie Barcelona, Palma oder Málaga. Landesweit wird die Zahl der Ferienwohnungen über Plattformen wie Airbnb auf über 400.000 geschätzt.

Mit der neuen Verkehrsregelung sendet Ibiza nun ein klares Signal: Massentourismus hat Grenzen – und deren Einhaltung soll in Zukunft strenger überwacht werden. Die Insel will damit nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch die Lebensqualität ihrer Bewohner und das Urlaubserlebnis ihrer Gäste verbessern.

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