Einsparungen für die Kassenpatienten auf der einen, ein zweitägiges „Luxusseminar“ für 250-ÖGK-Chefs im Golfhotel des Jahres 2024 auf der anderen Seite. Das passt nicht zusammen, befindet nun auch SPÖ-Sozialministerin Korinna Schumann. Auch die Freiheitlichen üben aber scharfe Kritik und orten eine Verhöhnung.
Während um offiziell um harte Einschnitte in der Versorgung von Millionen Kassenpatienten verhandelt wurde, weilten Anfang Mai 250 ÖGK-Chefs auf einem Luxusseminar im Golfhotel des Jahres 2024. Vom Abteilungsleiter aufwärts übten sich die Gesundheitsmanager im Hotel beim Luftballons aufblasen und auf Bobbycars montieren. Entsprechende Enthüllungen der „Krone“ und des „Profil“ zogen weite Kreise. Jetzt rufen sie auch politische Kritik hervor. SPÖ-Gesundheitsministerin Korinna Schumann erklärt: „In jedem Unternehmen werden Führungskräfteseminare abgehalten. Das ist wichtig und richtig – im Falle der ÖGK besonders wichtig, da sie aus vielen ineinandergreifenden Teilen besteht. Über die Wahl des Ortes muss man sich unterhalten.“
Bei den Bürgern wird gespart, den ÖGK-Funktionären werden hingegen teure Seminaraufenthalte in Luxus-Ressorts gezahlt – ein Hohn für die österreichische Bevölkerung, die vom System geschröpft und mit immer geringeren Gesundheitsleistungen bedacht
FPÖ-Behindertensprecher Christian Ragger
Blaue orten „Verhöhnung“
Auch die Freiheitlichen toben aber, orten eine „Verhöhnung der Bevölkerung“ und wollen jetzt just Schumann selbst dazu befragen. Der „Krone“ und dem „Profil“ liegt eine parlamentarische Anfrage des blauen Behindertensprechers Christian Ragger an Schumann vor. Durch 26 Fragen soll etwa geklärt werden, warum das Seminar nicht online stattfinden konnte und wie hoch die Gesamtkosten waren.
„Während den Patienten ein Belastungs- und Kürzungspaket umgehängt wird, veranstaltet die ÖGK-Führungsriege für sich ein Luxus-Seminar. Das ist eine himmelschreiende Verhöhnung unserer Bevölkerung und vollkommen inakzeptabel“, kritisierte FPÖ-Gesundheitssprecher und Vorsitzender des parlamentarischen Gesundheitsausschusses Gerhard Kaniak.
Der Freiheitliche erinnerte unter anderem daran, dass Kassenpatienten zukünftig Selbstbehalte für Krankentransporte zahlen müssen, für wichtige Untersuchungen wie MRT oder CT eine Genehmigungspflicht eingeführt, die E-Card-Servicegebühr fast verdoppelt und Pensionen durch die Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge gekürzt werden, was bei einer FPÖ-geführten Bundesregierung nicht der Fall gewesen wäre. „Gespart wird nur auf dem Rücken der Bürger, bei sich selbst, Asylanten oder Ukrainern setzen diese ‘Verlierer-Ampel’ und die ÖGK unter ÖVP-McDonald den Rotstift jedoch nicht an. Ein derartiges Verhalten ist absolut letztklassig und stellt eine Diskriminierung der eigenen Bevölkerung dar“, so der freiheitliche Gesundheitssprecher.
Die Menschen, ganz besonders Senioren, leiden bereits jetzt unter langen Wartezeiten, oft weiten Anreisewegen oder überhaupt unbesetzten Kassenstellen!
FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak
Die Beitragszahler hätten ein Recht darauf, dass mit ihrem Geld sorgsam und vor allem in ihrem Sinne umgegangen werde und sie nicht mit Leistungskürzungen sowie Mehrbelastungen für illegale Asyl-Einwanderer oder Luxusseminare der ÖGK-Chefetage die Zeche bezahlen müssen.
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