Neuzugang bei den Borneo-Orang-Utans im Tiergarten Schönbrunn: Anfang Mai zog dort ein neun Jahre altes Männchen ein. „Wir hoffen, dass das neue Männchen in einigen Jahren, sobald unsere beiden Jungtiere entwöhnt sind, für Nachwuchs sorgen wird“, so Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.
Nach dem Ableben des fast 50-jährigen Schönbrunner Männchens im Jahr 2023 kam in Abstimmung mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm nun der Neuzugang aus dem niederländischen Tierpark Apenheul nach Schönbrunn. Zu Beginn hatte der noch junge Orang-Utan die Möglichkeit, sich in einem eigenen Bereich an sein neues Zuhause zu gewöhnen.
Die Dynamik innerhalb der Gruppe ist sehr friedlich und die Tiere nähern sich einander immer wieder an.
Tiergartendirektor Dr. Stephan Hering-Hagenbeck
Von dort konnte er bereits Sichtkontakt zu den Schönbrunner Weibchen und deren Nachwuchs aufnehmen. Nach ein paar Tagen fand das erste Zusammentreffen in der gemeinsamen Anlage statt. „Das erste Kennenlernen verlief ausgesprochen ruhig – wir haben es intensiv vorbereitet. Die Dynamik innerhalb der Gruppe ist sehr friedlich und die Tiere nähern sich einander immer wieder an“, berichtete Hering-Hagenbeck.
Hoffen auf Nachwuchs
Der Orang-Utan wurde im Tiergarten freudig erwartet. „Wir hoffen, dass das neue Männchen in einigen Jahren, sobald unsere beiden Jungtiere entwöhnt sind, für Nachwuchs sorgen wird. Mit unseren 2020 zugezogenen jungen Weibchen und deren weiblichen Nachwuchs haben wir bereits einen wichtigen Grundstein für eine stabile Zuchtgruppe mit ausgewogener Altersstruktur gelegt.“
Alle Orang-Utan-Arten von Ausrottung bedroht
„In der Wildbahn sind alle Orang-Utan-Arten aufgrund des Verlusts ihrer natürlichen Lebensräume auf Borneo und Sumatra von der Ausrottung bedroht. Daher unterstützen wir seit 2021 das Projekt HUTAN auf Borneo. Im Rahmen dieses Projekts werden unter anderem Korridore zwischen intakten Waldgebieten durch Aufforstung geschaffen und erforscht. Diese sollen Wildtieren, darunter auch Borneo-Orang-Utans, Wanderungen ermöglichen und Mensch-Tier-Konflikte, die oft durch intensive Landwirtschaft entstehen, verringern“, so Dr. Folko Balfanz, zuständiger zoologischer Kurator im Tiergarten.
Innerhalb der vergangenen fünf Jahre konnten im Rahmen eines Monitorings im Keruak-Wildtierkorridor, das vom Tiergarten mitfinanziert wird, rund 120 Tierarten erfasst werden. Das Ergebnis zeigt, dass dieser Korridor von der heimischen Tierwelt genutzt wird und die Wiedervernetzung von Gebieten funktionieren kann.
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