Kein Social Media, kaum TV. Dafür Therapie. Sandro Tonali arbeitete erfolgreich an seiner Spielsucht, sieht sich heute als geheilt an. Auf über 50 Spiele soll er (illegal) gewettet haben, musste zigfach dafür blechen, fast einjähriger Sperre inklusive. Der Italiener spricht über die harte Zeit.
„Ich habe ja keinen Fehler gemacht. Zumindest habe ich mir das damals immer eingeredet“, so Sandro Tonali. Der über seine Wettsucht, inklusive einjähriger Sperre, erzählt.
Der Spielmacher war kurz nach seinem Wechsel vom AC Milan zu Newcastle des Glücksspiels überführt worden. Genauer gesagt wegen illegaler Sportwetten angeklagt. Eine Sperre, die aus seiner Italien-Zeit herrührt. Der italienische Fußballverband FIGC Tonali hat ihn mit einer zehnmonatige Sperre belegt, die kurz darauf vom Weltverband FIFA bestätigt wurde. Zudem wurde er zu einer Geldstrafe von 20.000 Euro verdonnert.
„Glücklicherweise war ich in England. Ich habe sieben Monate ohne Handy gelebt, auch kein Tablet benutzt. Den Fernseher drehte ich nur auf, um Fußball zu schauen. Zudem habe ich keine Zeitung gelesen“, sagt der 25-Jährige. Für den es bei den „Magpies“ noch dicker kam. Denn auch in England wurde er aufgrund von unerlaubter Wetten bestraft. Der englische Fußballverband (FA) belegte ihn mit einer zweimonatigen Sperre auf Bewährung und einer Geldstrafe in Höhe von 20.000 Pfund (25.000 Euro). Insgesamt 50 Wetten, die er zwischen August und Oktober 2023 platziert haben soll, wurden Tonali zur Last gelegt.
Einjährige Therapie
Zudem musste er an seiner Spielsucht arbeiten – achtmonatige Therapie! Es wurde ein Jahr daraus, Tonali zog durch. Wissentlich, dass seine Karriere am seidenen Faden hängt. „Ich habe den Psychologen viermal pro Woche gesehen. Anfangs war es hart, um ehrlich zu sein. Doch ich blieb dran, wollte unbedingt da rauskommen.“ Medikationen waren zudem nicht erlaubt, aufgrund der strikten Anti-Doping-Regeln. „Es ist auch schwer, jemanden seinen Fehler aufzuzeigen, wenn er alles hat. Das musste ich lernen.“
Tonali schaffte es, kam stärker zurück. Und wurde während der Sperre immer von Newcastle unterstützt. Ein Aha-Erlebnis hatte er auch. „Quasi ohne TV und Social Media hat mir etwas gemacht. Ich habe einen Fehler gemacht, ihn eingesehen und dafür bezahlt. Und alles dafür getan, um ein besserer Mensch zu werden.“
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