Kritik an Bund und ÖBB

Schock für Pendler: Vollbremsung bei Bahnausbau

Niederösterreich
17.05.2025 06:00

Dass im Staatshaushalt Milliarden Euro fehlen, werden Bahnpendler in Niederösterreich in den kommenden Jahren schmerzlich zu spüren bekommen. Nicht nur, dass das Klimaticket empfindlich verteuert wird – das Wörtchen „Sparschiene“ erhält eine ganz neue Bedeutung. 

Damit sind nämlich offenbar nicht mehr besonders günstige Fahrkarten gemeint, sondern vorläufig gestoppte Ausbaupläne. „Die ÖBB legt im Regional- und Nahverkehr eine Vollbremsung hin“, wettert denn auch Verkehrslandesrat Udo Landbauer. Modernisierung und Ausbau auf vielen Strecken im weiten Land werden durch den neuen Rahmenplan der Bahn „auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben“, beklagt der freiheitliche Landevize.

Zweites Gleis am Abstellgleis
So verzögert sich etwa der zweigleisige Ausbau der Franz-Josefs-Bahn zwischen Absdorf und Sigmundsherberg um zwei Jahre auf 2034. Auch die Attraktivierung der Puchberger Bahn von Wiener Neustadt zum Schneeberg wird von 2029 auf 2033 verschoben. Gleich fünf Jahre länger wird man auf die Elektrifizierung der Erlauftalbahn warten müssen, die Fertigstellung ist nun erst 2033 geplant. Auch der Neubau der sogenannten Flughafenspange im Bezirk Bruck an der Leitha ist jetzt einmal auf 2035 vertagt. „Ganze Regionen hängen damit in der Luft. Von Planungssicherheit und Verlässlichkeit kann da überhaupt keine Rede mehr sein“, findet Landbauer scharfe Worte.

Ausbau der Franz-Josefs-Bahn verzögert sich.
Ausbau der Franz-Josefs-Bahn verzögert sich.(Bild: ÖBB/Robert Deopito)

Leidgeprüfte Weinviertler
Noch härter trifft es wohl die ohnehin schon leidgeprüften Fahrgäste im Weinviertel. Denn Ausbauprojekte an der Nordwestbahn und der Laaer Ostbahn, welche bereits mit Bund und Bahn ab 2030 vereinbart waren, scheinen im neuen Rahmenplan erst gar nicht mehr auf. „Das ist ein Schlag ins Gesicht der Pendler in diesem Landesviertel, die nahezu täglich mit der schlechten Betriebsqualität kämpfen und jetzt einmal mehr vor den Kopf gestoßen werden“, macht Landbauer seinem Ärger Luft: „Und auch der Streckenausbau der Nordbahn soll erst 2037, also fünf Jahre später als geplant, fertiggestellt werden.“ Harte Worte schickt der Verkehrslandesrat gen Wien: „Das ist ein Anschlag auf die Menschen im ländlichen Raum, die für den SPÖ-Verkehrsminister offensichtlich nichts zählen!“

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