Ein Video aus einer Überwachungskamera zeigt den Mord, wie die US-Zeitung "SF Gate" berichtet. Ein Mann mit einer Kaliber-45-Pistole steht mitten in einem vollen Waggon, als er eine Waffe zieht und damit quer durch den Zug zielt. Er steckt die Waffe weg, zückt sie erneut - und wiederholt den Vorgang mehrmals.
Er putzt sich sogar die Nase, während er seine Waffe hält. Niemand reagiert. Erst als der 30-jährige Täter eine Kugel in den Rücken eines zugestiegenen Studenten abfeuert, bemerken die restlichen Fahrgäste den Mann.
Täter verbarg Waffe nicht, blieb trotzdem unbemerkt
"Das waren keine verborgenen Bewegungen - die Waffe ist sehr sichtbar", so Staatsanwalt Cascon. Weil aber alle Fahrgäste - es sollen Dutzende gewesen sein - unablässig in ihre Smartphones gestarrt hätten, habe keiner etwas von dem Bewaffneten im Waggon bemerkt. "Diese Leute waren in unmittelbarer Nähe zu ihm - und niemand sieht das. Sie waren einfach so vertieft, tippen SMS, lesen - und so weiter", so Cascon.
Cascon sieht zwar auch gute Seiten an Smartphones - sie können immerhin genutzt werden, um Verbrechen zu melden und zu dokumentieren - aber letztlich führen die intelligenten Telefone dem Staatsanwalt zufolge dazu, dass Menschen sich nicht mehr für das interessieren, was rund um sie herum geschieht. Eine gefährliche Entwicklung, wie dieser Fall gezeigt hat.
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