Bei Bauarbeiten auf dem Gelände eines ehemaligen Fischmarkts in Barcelona ist eine archäologische Sensation ans Tageslicht gekommen: Ein Wrack aus dem Spätmittelalter war dort vor 500 oder 600 Jahren von den Gewässern vor der katalanischen Hauptstadt verschluckt worden.
Auf dem Areal wurden bereits weitere Funde gemacht – so kam bereits ein Luftschutzbunker aus dem spanischen Bürgerkrieg zum Vorschein. Anfang April dieses Jahres tauchte nun das alte Schiffswrack auf – dieses ist vermutlich während eines Sturms im 15. oder 16. Jahrhundert gesunken ist, als dieser Teil Barcelonas noch unter Wasser lag.
Das Wrack ist zehn Meter lang, drei Meter breit und von mehr als 30 gebogenen Holzspanten durchzogen. Es wurde in einer Tiefe von fünf Meter unter dem Meeresspiegel entdeckt. Das Schiff wurde sowohl von Holz- als auch Eisennägeln zusammengehalten – ganz typisch für Boote aus dem Mittelalter ab Mitte des 15. Jahrhunderts im Mittelmeerraum.
„Wir hatten uns gedacht, dass an dieser Stelle, in der Nähe des Hafens und des künstlichen Steinkais, der den Hafen schützte und im 15. und 16. Jahrhundert ein Arbeitsgebiet war, archäologische Bootsreste gefunden werden könnten“, sagte der leitende Archäologe Santi Palacios. „Zwei Jahre später hatten wir das Glück, ein Boot zu finden.“
Wrack muss feucht gehalten werden
Das noch erhaltene Holz ist sehr empfindlich – es darf nicht austrocknen und muss mit dem Sand bedeckt werden, in dem es jahrhundertelang lag, um weiteren Verfall zu verhindern. „Das Holz muss ständig feucht gehalten werden, um es in gutem Zustand zu erhalten“, sagte Restauratorin Delia Eguiluz. „Wenn wir es transportieren, müssen wir es Stück für Stück zerlegen, damit wir unsere Forschung fortsetzen können.“
Das Wrack wird nun zu einer gebracht, wo es mit wasserlöslichem Wachs behandelt wird, um die Struktur zu verstärken und zu konservieren. Forscher erhoffen sich durch den Fund Aufschluss über den Bootsbau im Mittelalter.
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