Leider ist es immer noch bittere Realität, dass das weibliche Geschlecht unter Gewalt zu leiden hat. Der Sozialverein lilawohnt startete daher eine Kampagne. Den Tiroler Gemeinden soll so im Kampf gegen Gewalt gegen Frauen unter die Arme gegriffen werden.
Jede vierte Frau über 15 Jahren erlebt körperliche oder sexuelle Gewalt, manchmal beides. Im Umkehrschluss heißt das, es gibt eine beträchtliche Anzahl von Tätern, die Frauen körperliche oder sexuelle Gewalt antun. Diese Szenen spielen sich zu 80 Prozent im häuslichen Umfeld ab. Die Häufigkeit – jede Vierte – spricht Bände und macht deutlich, dass das Problem nicht Privatsache sein kann und Frauenfeindlichkeit ein gesellschaftliches Problem ist. „Noch immer wird Gewalt gegen Frauen oft übersehen oder verharmlost“, erklärt Julia Schratz, Geschäftsführerin von lilawohnt. Der Verein hat eine Kampagne für die Tiroler Gemeinden initiiert.
Jede Maßnahme kann Leben retten. Und jede Person kann in der eigenen Gemeinde den Wunsch äußern, dass etwas gegen Frauen-Gewalt getan wird.
Julia Schratz, GF lilawohnt
Gemeindeleitung ist aufgerufen, hinzuschauen
„Mit unserer Kampagne rufen wir Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Bezirk Schwaz dazu auf, genau hinzuschauen und aktiv zu werden.“ Symbolisch erhalten alle Gemeindeleitungen eine Sonnenbrille zugesandt – mit der Aufforderung, diese abzusetzen und Gewalt nicht länger zu übersehen. Die Kampagne bietet den Gemeinden außerdem einen Kalender mit zwölf konkreten Handlungsmöglichkeiten – von der Einrichtung einer Anti-Gewalt-Beauftragten bis hin zur bevorzugten Wohnungsvergabe für Gewaltbetroffene.
Diese Maßnahmen werden nicht einfach nur empfohlen: lilawohnt liefert auf www.lilawohnt.at/hinschauen fertige Informationsplakate, Textbausteine für Gemeindezeitungen und offizielle Dokumente, Checklisten, Leitfäden sowie weiterführende Unterlagen und Kontaktadressen. „Das praxisorientierte Maßnahmenpaket von lilawohnt ist eine tolle Unterstützung für uns Gemeinden, um auf dieses doch sehr wichtige Thema aufmerksam zu machen“, betont ÖVP-LA Dominik Mainusch, Bürgermeister von Fügen im Zillertal. „Als Gemeinde ist es uns ein Anliegen, uns aktiv beim Thema Gewaltschutz einzubringen. Wir wissen, dass Gewalt gegen Frauen häufig in den eigenen vier Wänden passiert und die Hemmschwelle der Betroffenen, sich Hilfe zu suchen, groß ist. Wir wollen mit dieser Kampagne aufklären, Auswege aufzeigen und signalisieren, dass die Opfer solcher Gewaltakte nicht alleine sind“.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.