25-Jahre-Jubiläum

Macy Gray: „Habe meinen Künstlernamen geklaut“

Musik
16.05.2025 09:00

Diese Künstlerin prägte die 2000er: Grammy-Gewinnerin Macy Gray wurde mit ihrem Welthit „I Try“ zur Soul- und R&B-Ikone. Nun – 25 Jahre später – feiert sie ihr großes Jubiläum mit einer Tour und macht auch Halt bei uns in der Wiener Simm City. Mit der „Krone“ sprach sie über ihren besten Diebstahl, musikalische Botschaften und den Druck, sichtbar zu bleiben. 

(Bild: kmm)

Mit „I Try“ wurde die Soul- und R&B-Sängerin Macy Gray 1999 über Nacht zum Weltstar. Zwei Jahre später erhielt der Song sogar einen Grammy – spätestens da war klar: Die heute 57-Jährige ist mit ihrer unverwechselbaren, rau-souligen Stimme aus dem R&B-Genre nicht mehr wegzudenken. Sie arbeitete mit Künstlern wie Fatboy Slim, den Black Eyed Peas, Santana, Justin Timberlake oder Erykah Badu zusammen.

Heute, ein Vierteljahrhundert nach ihrem Durchbruch, blickt Gray zurück und sprach mit uns über ihren Werdegang sowie die bevorstehende „On How Life Is“-Tour, die denselben Titel trägt wie ihr einst erschienenes Debütalbum. Darin verpackt: Songs, die sie durch die Jahrzehnte begleitet haben. „Ich bin gesegnet. ‘I Try‘ war Teil meines ersten Albums und ein Meilenstein meiner Karriere. Ich bin sehr dankbar dafür. Diese Tour wäre ohne meine Fans gar nicht möglich“, sagt sie. Auch ein neues Soloalbum ist in Arbeit – mit fünf oder sechs Coversongs. Eine Art musikalische Liebesbotschaft, wie sie es nennt. „Liebe ist das stärkste politische Statement überhaupt.“

Was einst mit einem geklauten Namen vom Briefkasten begann, wurde zu einer Weltkarriere, mit Grammy, Welthit und einer Stimme, die man nie vergessen wird.
Was einst mit einem geklauten Namen vom Briefkasten begann, wurde zu einer Weltkarriere, mit Grammy, Welthit und einer Stimme, die man nie vergessen wird.(Bild: Derrick Rodgers Photography/Good Live Artists)

Von Diebstählen und Napster-Ära
Fragt man sie, was sich im Laufe der Zeit verändert hat, antwortet sie direkt: „Alles. Es gab keine Streams, keine sozialen Medien. Ich habe MySpace und die Napster-Ära miterlebt. Früher wollten wir einfach gute Platten machen, zu den Grammys gehen, Pepsi-Werbung machen. Heute geht’s ums Viralgehen, weniger ums Album als Kunstwerk.“

Für alle, die sich jetzt fragen: Was war eigentlich Napster? Eine Plattform, die es Anfang der 2000er ermöglichte, Musik (hauptsächlich MP3s) kostenlos zu tauschen – und damit die ganze Branche auf den Kopf stellte. Heute reicht ein Klick bei Spotify, Apple Music oder Deezer – und jeder Song ist sofort verfügbar.

Auch die als Natalie Renée McIntyre geborene Sängerin hat sich im Laufe ihrer Karriere immer wieder neu erfunden – angefangen bei ihrem Künstlernamen. „Ich habe den Namen geklaut – das war mein bester Diebstahl!“, lacht sie. „Als Kind habe ich ihn auf einem Briefkasten gesehen und er hat mich nie wieder losgelassen.“

Kurz, schnell & knackig: zehn Fun-Facts über Macy Gray

  • Als Kind wollte ich werden ...
    Feuerwehrfrau
  • Mein Lieblingssong aller Zeiten ist ...
    „Do-Re-Mi“ aus The Sound Of Music.
  • Wenn ich ein Essen wäre, wäre ich ...
    Ein richtig gutes Steak – groß, saftig und es macht die Leute glücklich.
  • Mein Geheimtrick gegen Lampenfieber ist ...
    Beten – und ein bisschen Alkohol
  • Wenn ich eine Farbe wäre, wäre ich ...
    Grün
  • Das Erste, was ich nach einem Konzert mache ...
    Nach oben schauen und „Danke“ sagen – und mich dann über alle Fehler ärgern.
  • Laut lachen oder leise kichern?
    Laut lachen!
  • WhatsApp oder Anruf?
    WhatsApp
  • Wenn ich einen Tag unsichtbar wäre, würde ich …
    Zur Regierung gehen und sie davon abhalten, alles zu tun, was sie gerade tut.
  • Die Person, mit der ich gerne ein Duett aufnehmen würde ...
    Bob Marley

„Es wird gut bezahlt“
Was für ein Glück. Denn heute kennt man Macy Gray nicht nur wegen ihrer Musik – auch auf der Leinwand, im Fernsehen oder im Animationsfilm macht sie eine gute Figur. Ihre aktuellste Rolle spricht sie im Film „Sneaks“, der auf Sky zu sehen ist. „Einen Animationsfilm zu vertonen, ist eine ganz andere Fähigkeit. Es hat Spaß gemacht, war aber auch eine Herausforderung - keine Requisiten, kein Kostüm, nur deine Stimme. Ich habe großen Respekt vor denen, die das regelmäßig machen.“

Auch auf der Show-Bühne ist sie präsent – zuletzt gleich dreimal bei „The Masked Singer“. Warum ein Weltstar bei so einem Tingeltangel mitmacht? „Weil’s Spaß macht. Man zieht ein Kostüm an, singt – und wird auch noch bezahlt. Was will man mehr? Mein einziges Problem: Ich liebe es zu singen, aber hasse es zu verlieren und das nervt mich bis heute.“ Und wie pflegt man so eine markante Stimme? „Ich trainiere nicht täglich, verzichte nicht auf alles – aber ich lasse regelmäßig meinen Hals durchchecken. Meine Stimme ist gut in Form“, sagt sie. Gottes Geschenk eben. Oder so.

Dazu kommt der Druck: Aussehen, Leistung, Erwartung. Gerade als Frau über 50. „In meinem Alter erwartest du nicht, dass du noch an der Spitze mitspielst. Aber man lebt noch, man hat noch was zu sagen. Ich musste mich neu erfinden - und Wege finden, weiterzumachen.“

 

Madonna und ihre 300 Kilo
Wie sieht sie denn den Schönheitsdruck in ihrer Branche? Auch darüber spricht sie offen – und kritisch. „In meinem Job musst du sichtbar sein. Du bist dein eigenes Produkt. Und ich glaube, jeder liebt Schönheit. Der Himmel ist schön blau, die Bäume schön grün – wir sind alle darauf konditioniert. Stell dir vor, Madonna hätte 300 Kilogramm gewogen – wäre sie dann noch Madonna?“

Doch für Macy zählt nicht nur das perfekte Bild, sondern vor allem der Klang. Und auch der hat sich mit der Zeit verändert. „Meine Stimme ist älter geworden – also musste ich mich anpassen. Man muss sich weiterentwickeln, damit das Publikum mit einem mitwachsen kann.“ Das rät sie auch jungen Musikern: „Üben, üben, üben. Du musst gut sein in dem, was du tust. Die Chancen kommen – aber du musst bereit dafür sein.“

Wer sich davon live überzeugen will: Die amerikanische Sängerin kommt im Rahmen ihrer Jubiläumstour am 16. Juni in die Wiener Simm City. Tickets gibt’s unter www.oeticket.com.
„Wir werden singen, tanzen, schreien und ins Schwitzen kommen. Ich bin total aufgeregt“, sagt sie. Und: „Ich liebe Wien. Es ist wunderschön, das Essen ist gut und ich habe hier immer eine richtig gute Zeit.“

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