Die Würfel nach der Gemeinderatswahl sind überall gefallen – fast überall zugunsten von Männern. 260 Bürgermeistern stehen nun gerade einmal 25 Bürgermeisterinnen gegenüber, das sind um vier weniger als noch vor der Wahl. Groß zu kümmern scheint das die Großparteien nicht. Aber auch die Bürgerlisten kennen vor allem Männer an der Spitze. Der Trend ist eindeutig.
Es hat sich bereits im Wahlkampf abgezeichnet. Als wir die Wahl-Ausgangslage in allen 284 Gemeinden analysierten, kamen uns vor allem männliche Spitzenkandidaten unter. Nun steht schwarz auf weiß fest: Die Steiermark hat nur noch 25 statt zuletzt 29 Bürgermeisterinnen.
Das ist kein Ausreißer: Auch im Landtag, aber auch im Nationalrat ist der Frauen-Anteil zuletzt gesunken. Politik wird, im Großen wie im Kleinen, wieder verstärkt zur Männersache. Dass dies oft ungeniert gelebt wird, bewies kürzlich der Knittelfelder Bürgermeister: Er hat einen Mann (und Freund), der überraschenderweise von der ÖVP zur SPÖ gewechselt ist, trotz Listenplatz 6 zum Vizebürgermeister wählen lassen und nicht die eigentlich zweitgereihte Frau.
In Rohr tritt währenddessen die Bürgermeisterin nach minus 20 Prozentpunkten zurück. Es gibt allerdings männliche Kollegen in diesem Land, die mehr verloren haben und dennoch selbstverständlich weitermachen.
Das kann man achselzuckend als gesellschaftspolitische Rolle rückwärts hinnehmen – oder gegensteuern. Bisher ist aus den Parteizentralen eher wenig zu hören. Dort sitzen aber auch viele Männer.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Mittwoch!
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