Kernenergie spaltet
Taiwan: Schlägerei im Parlament wegen Atomanlage
Das Fernsehen übertrug Livebilder, auf denen sich zwei männliche Abgeordnete auf dem Boden prügelten und von Kollegen auseinandergezogen werden mussten, während andere sich gegenseitig mit Wasser aus mitgebrachten Flaschen bespritzten.
Regierung warnt vor Problemen bei der Energieversorgung
Auslöser der Tumulte war eine geplante Abstimmung über die Frage, ob das Volk in einem Referendum über einen Baustopp für Taiwans vierten Atommeiler nahe der Hauptstadt Taipeh entscheiden soll. Die Opposition stemmt sich gegen das Projekt und begründet dies mit Sicherheitsbedenken, die regierende Kuomintang-Partei warnt hingegen vor Problemen bei der Energieversorgung und wirtschaftlichen Einbußen, falls das Mammutprojekt eingestellt werden sollte.
Während sich im Plenarsaal die Abgeordneten prügelten, ging es vor dem Parlament ebenfalls heiß her. Doch die zahlreichen Demonstranten ließen nicht ihre Fäuste sprechen, sondern protestierten mit Transparenten und Sprechchören.
Kernkraft-Streit nach Fukushima-Katastrophe intensiver
Der Streit über die taiwanesischen Atomanlagen hatte nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima zusätzlich an Intensität gewonnen. Taiwan war früher für regelmäßige Massenschlägereien im Parlament berüchtigt. In den vergangenen Jahren allerdings verliefen die Debatten in der Regel ruhiger.
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