Kulturbudget

Sparmaßnahmen: Erste Veranstalter geben auf

Steiermark
06.02.2025 09:00

Noch sickert aus dem Ressort von Kulturlandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) wenig über die neuen Verteilungen der steirischen Kulturgelder durch. Aber es gibt bereits erste Absagen von Festivals.

„So können wir nicht arbeiten“, tönt es immer öfter aus der steirischen Kulturszene. Bis jetzt gibt es außer einer drohenden Einsparung von 14,5 Prozent quer durch alle Förderansuchen kaum Meldungen aus dem Kulturressort des Landes. Für Veranstalter, die keine mehrjährigen Verträge haben, ein untragbarer Zustand.

„Bis zum heutigen Tag habe ich noch keine Förderzusage. Das Schlimme an dieser Situation ist nicht nur die Ungewissheit, ob oder wie viel Förderung wir heuer bekommen, sondern, dass uns auf Anfrage bei allen maßgeblichen Stellen niemand sagen konnte, bis wann wir Informationen dazu erhalten“, sagt etwa Johannes Hödl vom Dixie- und Swingfestival in Weiz.

Absage zum Schutz aller Beteiligter
Zum eigenen Schutz und dem der Auftragnehmer und Künstler – es können ohne Budgetzusage keine Gagen vereinbart und Verträge unterzeichnet werden – muss er das Festival nun absagen.

Johannes Hödl muss das Dixie & Swingfestival in Weiz heuer absagen
Johannes Hödl muss das Dixie & Swingfestival in Weiz heuer absagen(Bild: Foto Fischer)

Das tut auch Bürgermeister Ingo Reisinger, der sich sehr für den Fortbestand eingesetzt hat, weh. Weiz verliert mit dem Festival einen Besuchermagneten, der die Stadt belebt und nicht zuletzt für gute Nächtigungszahlen und Konsumation gesorgt hat.

Kürzung von 57 Prozent
Verzweifelt ist auch Edith Draxl. Ihr weit über die steirischen Grenzen strahlendes Dramatiker*innen-Festival, das sich für junge Stückeschreiber im ganzen deutschsprachigen Raum starkmacht, und in dessen Rahmen auch der renommierte Retzhofer Dramapreis vergeben wird, muss eine Kürzung von 57 Prozent (!) hinnehmen.

Unter diesen Umständen kann Edith Draxl ihr Festival nicht durchziehen.
Unter diesen Umständen kann Edith Draxl ihr Festival nicht durchziehen.(Bild: lex-karelly)

„So können wir das Festival nicht durchführen“, sieht auch sie in einer Absage die einzige Möglichkeit. „Die Situation ist katastrophal, man hat plötzlich mit Leuten zu tun, die sich in der Kultur überhaupt nicht auskennen“, klagt sie. Auch würden einige derzeit unter der Hand informiert und andere gar nicht.

Es sind wahrscheinlich nur die ersten Veranstaltungen von vielen, die dem Sparkurs des Landes zum Opfer fallen. Doch bereits jetzt kann man die Auswirkungen als verheerend einstufen.

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