Luiten gewinnt

Golf: Kein Heimsieg bei den Austrian Open 2013

Sport
09.06.2013 19:59
Bernd Wiesberger hat die erfolgreiche Titelverteidigung bei den Lyoness Golf-Open in Atzenbrugg nicht geschafft. Der als Topfavorit gestartete Österreicher beendete das mit einer Million Euro dotierte Turnier der European Tour am Sonntag wie der 18-jährige Amateur Matthias Schwab nach einer abschließenden 69er-Runde als 14. und muss daher sogar um den Start bei den US Open bangen. Der Sieg ging mit zwei Schlägen Vorsprung auf den Dänen Thomas Björn an den Niederländer Joost Luiten.

"Ich buche um auf Dienstag, werde nicht auf gut Glück hinfliegen", machte Wiesberger noch in Atzenbrugg klar, dass sich auch bei ihm die Hoffnung, als erster Österreicher kommende Woche bei den US Open antreten zu können, kaum noch vorhanden ist. Für den Weltranglisten-61. wäre nach Tour-Berechnungen zumindest eine Top-Ten-Platzierung notwendig gewesen. Allerdings hängt das auch noch von den Übersee-Turnieren ab.

Wiesberger lange Zeit auf Kurs
Dabei lag Wiesberger am Schlusstag lange Zeit souverän auf Open-Kurs. Mit seinem Birdie auf der Neun tauchte er erstmals in den Top-Ten auf, nach einem weiteren Schlaggewinn auf der Zwölf sah es noch besser aus. Zwei späte Bogeys warfen den Lokalmatador dann aber doch noch entscheidend zurück.

Bitter ist vor allem, dass der womöglich entscheidende Schlagverlust nach einem verzogenen Abschlag auf dem Schlussloch passierte. Also dort, wo der mittlerweile dreifache Tour-Sieger im Vorjahr seinen großen Heimtriumph im Diamond Country Club fixiert hatte.

Diesmal ging er aber mit zu großem Rückstand in den Sonntag, zudem wurden erneut die Back-Nine zu Wiesbergers Problemzone. "Nachdem die Titelverteidigung ohnehin schon hinfällig war, wollte ich zum Schluss wenigstens eine gute Show bieten. Die ersten Neun waren sehr okay. Die zweiten Neun liegen mir normal sogar noch besser, heute bin ich aber dort einfach nicht zum Scoren gekommen", gestand der Oberwarter.

"Viele dumme Fehler"
Auf den zweiten Neun hatte der 27-Jährige im Vorjahr die Konkurrenz in Grund und Boden gespielt. "Damals sind die Putts zur richtigen Zeit gefallen, außerdem habe ich im Vorjahr diese vielen dummen Fehler nicht gemacht", bedauerte der Österreicher und gab zu, über die vier von 20.000 Zuschauern besuchten Turniertage im Diamond Country Club den Favoritendruck gespürt zu haben und auch etwas müde zu sein. "Natürlich spüre ich, dass ich mehrere Wochen durchgespielt habe."

Die Erwartungen beim Heimturnier seien sehr hoch gewesen, gab Wiesberger zu. "Trotzdem. Ich habe mich am Sonntag frisch gefühlt und wollte am Ende noch ein Feuerwerk zünden. Aber ich habe zu viele Fehler gemacht."

Jungstar Schwab unter den Erwartungen
Nicht optimal verlief bei bis dahin perfektem Golf-Wetter auch für Jungstar Schwab die letzte Runde. Das 18-jährige Super-Talent aus der Steiermark lag bis zwei Löcher vor Schluss nach vier Birdies und einem Eagle (2 unter Par) sogar bei zehn unter und damit im absoluten Spitzenfeld. Bogeys auf der 17 und der 18 sorgten aber dafür, dass Schwab sein Wochenziel, bester Österreicher zu werden, nicht alleine erreichte.

"Das Ende war nicht gut. Aber ich bin trotzdem zufrieden, denn der Rest der Runde war gut", gab Schwab zu Protokoll. Für seine bisher beste Platzierung bei den heimischen Open ("Selbstverständlich ist so etwas nicht") hätte er das gleiche Preisgeld wie Wiesberger kassiert. "Was ich damit gemacht hätte? Wahrscheinlich gespart", sagte der Schüler, der jetzt Matura macht und ab August in den USA studiert.

Martin Wiegele begann den Schlusstag mit Doppelbogey, schloss aber das Turnier nach einer abschließenden 73 mit vier unter Par als 36. ab und freute sich ein Jahr nach seiner Hüftoperation über die beste Platzierung 2013. "Nach so einem Katastrophenstart kann es dich leicht auch zerreißen. Ich habe mich aber erfangen und denke, dass ich insgesamt auf dem richtigen Weg bin", sagte der Grazer.

Wiegele pausiert kommende Woche, "obwohl" St. Omer (bisher einziger Tour-Sieg Wiegeles 2010) ansteht. "Mit den BMW-, Irish-, French- und Scottish-Open kommen vier wichtige Turnier für mich. Ich mache deshalb Pause und fahre zum Nova Rock", verriet der Steirer seinen Plan.

Neo-Profi Lukas Nemecz beendet das Heimspiel nach einer 69 bei drei unter Par als starker 43. Leonhard Astl fiel nach einer finalen 78 noch auf vier über Par und Rang 66 zurück.

Der ab der zweiten Runde führende Luiten spielte am letzten Tag solide und blieb trotz seiner schwächsten Turnierrunde (71) ungefährdet. Gefährlich wurde zwischendurch der Chinese Liang Wen-chong, der mit 66 Schlägen die beste Runde des Tages ablieferte.

Zweiter Turniersieg für Luiten
Der 27-jährige Luiten feierte nach 33 Turnieren ohne Sieg seinen zweiten vollen Erfolg auf der European Tour, kassierte dafür 166.660 Euro Preisgeld und übernahm auch den wertvollen Diamant-Pokal. Er knackte damit auch die Top-100 der Weltrangliste.

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(Bild: KMM)



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