"Van Allen Probes"

NASA entdeckt 3. Strahlungsgürtel um die Erde

Wissenschaft
02.03.2013 08:00
Mithilfe der am 30. August vergangenen Jahres gestarteten Zwillingssonden "Van Allen Probes" haben NASA-Forscher in etwa 19.100 bis 22.300 Kilometern Höhe einen dritten Strahlungsgürtel um die Erde geortet. Entdeckt wurde er oberhalb des sogenannten Van-Allen-Gürtels, in dem das Magnetfeld unserer Erde elektrisch geladene Teilchen, die aus Sonnenwinden stammen, festhält.

Wie die Wissenschaftler in einer Mitteilung berichteten, formte sich der dritte Strahlungsgürtel am 2. September 2012 und bestand für vier Wochen, ehe er sich am 1. Oktober – offenbar unter Einwirkung einer interplanetaren Stoßwelle, die von einem starken Sonnenwind ausgelöst wurde – wieder verschwand. Derart kurzlebige Strahlungsgürtel können laut Angaben der NASA-Forscher durchaus häufiger entstehen, sie ließen sich aber bis dato praktisch nicht nachweisen.

Die Daten für die Entdeckung lieferten die Zwillingssonden "Van Allen Probes", die am 30. August 2012 an Bord einer Atlas-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida aus ins Weltall gestartet waren. Sie sollen mindestens zwei Jahre lang durch den sogenannten Van-Allen-Strahlungsgürtel fliegen und dabei neue Erkenntniss über die energiereichen, elektrisch geladenen Elementarteilchen in dessen beiden Zonen sammeln. Außerdem sollen das Sonden-Duo zum Verständnis der Umgebung und der Veränderlichkeit des Strahlungsgürtels, dessen Ausdehnung sich immer wieder ändert, beitragen.

Forscher von Entdeckung überrascht
"Das Ergebnis war so überraschend, dass ich zunächst dummerweise dachte, die Instrumente der Sonden würden nicht richtig funktioniert. Aber bald erkannte ich, dass das Labor wunderbare Instrumente gebaut hat, dass sie richtig funktionierten und die Daten, die wir sahen, wahr sein mussten", sagte Studienautor Daniel Baker.

Noch ist für die Wissenschaftler unklar, wie dieser dritte, temporäre Strahlungsgürtel entstanden ist. Weitere Untersuchungen des Van-Allen-Gürtels mittels der "Van Allen Probes" sollen nun zeigen, wie häufig bzw. selten solche vorübergehenden Ringe von Strahlung sind.

Van-Allen-Strahlungsgürtel 1958 entdeckt
Der anno 1958 entdeckte Van-Allen-Strahlungsgürtel – benannt nach dem US-Astrophysiker und Raumfahrtpionier James Alfred van Allen – ist ein Torus energiereicher, geladener Teilchen, die durch das magnetische Feld der Erde eingefangen werden.

Er besteht im Wesentlichen aus zwei Strahlungszonen: Die innere erstreckt sich in niedrigen geografischen Breiten in einem Bereich von etwa 1.000 bis 6.000 Kilometer über der Erdoberfläche und besteht hauptsächlich aus hochenergetischen Protonen. Die zweite befindet sich in etwa 13.000 bis rund 60.000 Kilometer Höhe und enthält vorwiegend schnelle Elektronen.

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