Erste Märzhälfte

Benedikt-Dekret: Konklave kann vorgezogen werden

Ausland
25.02.2013 13:16
Papst Benedikt XVI. hat am Montag ein Dekret erlassen, um das Konklave zur Bestimmung seines Nachfolgers vorzuziehen. Gemäß den Regeln aus dem Jahr 1996 müsste das Konklave zwischen dem 15. und 20. März beginnen. Mit dem Dekret gewährt der Papst den Kardinälen nun die Möglichkeit, den Beginn des Konklaves anzusetzen, wenn alle Papst-Wähler in Rom eingetroffen sind. Zuletzt war mehrfach über eine frühere Zusammenkunft spekuliert worden, nachdem sich offenbar mehrere Kardinäle dafür ausgesprochen hatten.

Die Vorverlegung des Konklaves auf die erste Märzhälfte soll dem Nachfolger Benedikts ermöglichen, sich besser auf die am 24. März beginnende Karwoche und das Osterfest am 31. März vorzubereiten. Das Datum des Konklave-Beginns wird voraussichtlich noch in dieser Woche bekannt gegeben. Für die Wahl des neuen Papstes ist eine Mehrheit von zwei Dritteln der anwesenden Wähler notwendig.

Regeln für den Fall, dass ein Papst stirbt
Die Regeln, die Benedikts Vorgänger Johannes Paul II. im Jahr 1996 in der apostolischen Verfassung "Universi dominici gregis" festlegte, sehen vor, dass das Konklave zwischen 15 und 20 Tagen nach Vakantwerden des Papststuhls zu beginnen hat. Die Frist soll es den Kardinälen aus aller Welt ermöglichen, sich nach Rom zu begeben. Diesmal sind jedoch bereits zahlreiche Kardinäle im Vatikan versammelt, um Benedikt zu verabschieden.

Vatikan-Sprecher Federico Lombardi hatte zuletzt erklärt, die Regeln für die Zusammenkunft des Konklaves seien für den Fall konzipiert, dass ein Papst stirbt. Mit dem Rücktritt Benedikts XVI. stelle sich die Situation aber anders dar und es sei möglich, die geltenden Regeln anders zu interpretieren. Entscheidend sei, dass alle Kardinäle versammelt seien, mit der Rücktrittsankündigung hätten sie dazu nun mehr Zeit.

Benedikt tritt am Donnerstag zurück
Benedikt XVI. hat seinen Rücktritt für den kommenden Donnerstag - 28. Februar - angekündigt. Die 115 wahlberechtigten Kardinäle, die nicht älter als 80 Jahre sein dürfen, werden ihr Konklave dann in geheimer Sitzung in der Sixtinischen Kapelle abhalten. Zunächst hätten 117 Kardinäle den neuen Papst wählen sollen, der Indonesier Julius Riyadi Darmaatmadja sagte aber aus gesundheitlichen Gründen ab, der schottische Kardinal Keith O'Brien wegen seines Rücktritts nach Vorwürfen unangemessenen Verhaltens.

Kardinal soll Priesteranwärter bedrängt haben
O'Brien soll bei diversen nächtlichen Aktivitäten "unangemessenes Verhalten" an den Tag gelegt haben, hatte die Sonntagszeitung "The Observer" über eine Beschwerde an den Vatikan gemeldet. Demnach geht es um Vorkommnisse vor 33 Jahren, die drei amtierende und ein ehemaliger Priester vor der Rücktrittsankündigung von Papst Benedikt XVI. gemeldet hätten. In einem Fall hatte es geheißen, der Erzbischof sei einem Priesteranwärter seines Seminars nach Abendgebeten in unangemessener Weise nähergekommen.

"Ich will nicht, dass sich die Aufmerksamkeit der Medien auf mich konzentriert", hieß es in der Mitteilung, die O'Brien am Montag veröffentlichte, nachdem der Papst seinen Rücktritt angenommen hatte. O'Brien entschuldigte sich bei denjenigen, die er beleidigt habe. Der 74-Jährige ist der einzige britische Geistliche, der dem Konklave angehören sollte.

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