Eigentlich Ersatz

De Tessieres sorgte für 1. Schladminger Wunder

Sport
06.02.2013 17:33
Die Ski-WM in Schladming hat am Mittwoch ihre erste große Sensation erlebt: Der Franzose Gauthier de Tessieres eroberte Silber im Super-G, für den er eigentlich gar nicht vorgesehen war. "Eine unglaublich verrückte Geschichte", schüttelte der Ersatzmann des verletzten Johan Clarey immer wieder ungläubig den Kopf.

Am vergangenen Samstag lag de Tessieres noch daheim auf seiner Couch in Alpe d'Huez, der Frust über die Nicht-Nominierung für die WM in Schladming saß beim 31-Jährigen tief. Zur Ablenkung ging er mit seiner sechsjährigen Nichte Sixtine Ski fahren. Dann folgte der Anruf seiner Trainer, durch die Rückenblessur von Clarey rutschte de Tessieres in die Super-G-Mannschaft. Am Sonntag ging es ruckzuck nach Schladming, am Montag zur Eröffnung und am Mittwoch sensationell zur Siegerehrung.

Erst im Alter von 14 Jahren mit Skifahren begonnen
Dass de Tessieres in Schladming Silber gewann, ist also ein kleines Skiwunder. Dass er es überhaupt in den Weltcup geschafft hat, ebenfalls. Denn de Tessieres kommt aus der zentralfranzösischen Stadt Clermont-Ferrand und wollte eigentlich Tennisspieler werden. Erst als normaler Tourist entflammte in ihm die Lust aufs Skifahren. "Ich hatte einen sehr guten Skilehrer, der in mir diese Leidenschaft geweckt hat", berichtete de Tessieres, der erst im Alter von 14 Jahre mit dem Skifahren begann. "Da haben alle gesagt: 'Der schafft das sowieso nicht, der kommt ja nicht einmal aus den Alpen.'"

"Vor Rennen hatte ich unglaublich positive Energie in mir"
De Tessieres empfand die verrückten vergangenen Tage als "Glück des Tüchtigen". "Ich habe mich nach Verletzungen so oft zurückgekämpft. Ich habe mir diese Medaille verdient", sagte de Tessieres, der sich drei Knieoperationen unterziehen musste und zudem Schulter- und Knöchelverletzungen hatte. Wie Ted Ligety nutzte auch er auf dem kurvigen und technisch schwierigen Super-G die Gunst der Stunde. "Schon bei der Besichtigung hab' ich gemerkt, dass das etwas für mich sein könnte. Vor dem Rennen hatte ich dann eine unglaublich positive Energie in mir."

Seine bis Mittwoch größten Erfolge hatte de Tessieres im Riesentorlauf gefeiert: Im Weltcup war er 2008 in Val d'Isere Dritter, bei der WM 2011 Neunter. Seine bisher einzige Top-Ten-Platzierung im Super-G-Weltcup ist ihm 2012 in Beaver Creek mit Rang acht gelungen. De Tessieres ist auch für den WM-Riesentorlauf eigentlich nicht vorgesehen, seit Mittwoch hat er jedoch deutlich bessere Karten.

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(Bild: KMM)



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