Rekordergebnis

Apple verkaufte so viele iPhones und iPads wie noch nie

Wirtschaft
24.01.2013 08:41
Apple hat allen Unkenrufen zum Trotz ein neuerliches Rekordergebnis geschafft: Im Weihnachtsquartal wurde der kalifornische Elektronikkonzern so viele iPhones und iPads los wie nie zuvor. Die Smartphone-Verkäufe stiegen im Vergleich zum bereits überragenden Vorjahreszeitraum von 37 auf 47,8 Millionen. Die Tablet-Verkäufe kletterten von 15,4 auf 22,9 Millionen, wie Apple am Mittwoch berichtete. Die Erwartungen der Analysten wurden dennoch nicht erfüllt.

Dank der Rekordverkäufe konnte Apple auch einen Rekordumsatz einfahren: Er stieg um 18 Prozent auf 54,5 Milliarden Dollar (41 Milliarden Euro). Dem standen allerdings höhere Entwicklungs-, Fertigungs- und Marketingkosten für zahlreiche neue Produkte gegenüber. Dadurch stagnierte der Gewinn beim bisherigen Rekordwert von 13,1 Milliarden Dollar.

Produktoffensive zum Weihnachtsgeschäft
Apple hatte pünktlich zum Weihnachtsgeschäft die bisher größte und wohl auch teuerste Produktoffensive gestartet: So brachten die Kalifornier die vierte iPad-Generation und erstmals auch eine Miniversion ihres Tablets heraus. Kurz davor hatte Apple das iPhone 5 vorgestellt, hinzu kamen neue Mac-Computer.

Trotz der Rekordzahlen fiel die Aktie nachbörslich um 9,8 Prozent und notierte bei 463,49 Dollar. Manche Analysten und Anleger hatten noch bessere Verkäufe erwartet. Zudem war ihnen die Prognose für das laufende Quartal zu zurückhaltend. Apple erwartet einen Umsatz zwischen 41 und 43 Milliarden Dollar.

Analysten sehen Apples Zukunft skeptisch
Schon vor der Zahlenvorlage hatten sich skeptische Stimmen geäußert, ob Apple nicht langsam die Grenzen seines Wachstums erreicht habe. Bei den Mac-Computern gab es tatsächlich einen Verkaufsrückgang von 5,2 auf 4,1 Millionen. Die Zahl der verkauften iPods fiel weiter von 15,4 auf 12,7 Millionen.

Es drängt sich nun die Frage auf, ob Apple das selbst vorgegebene Tempo halten und weiterhin von Rekord zu Rekord eilen kann. Bisher lebte der Konzern von seiner berühmten Innovationskraft - so revolutionierte der iPod die Musikbranche, das iPhone veränderte den Telefon-Markt und das iPad ließ die klassischen PC-Hersteller alt aussehen.

iPad Mini befriedigte Analysten-Erwartungen kaum
Doch die jüngsten Neuerungen wie beispielsweise das iPad Mini befriedigten die Erwartungen kaum. "Man kann nicht immerzu iPhones und iPads auf den Markt bringen und davon ausgehen, dass schon jeder ein neues braucht", sagte der Chef des Vermögensverwalters DoubleLine Capital, Jeffrey Gundlach. "Das Mini? Was soll da dran sein? Das ist ein etwas kleineres iPad. Definiert man so Innovation?"

Analysten wie auch Freunde der Tech-Ikone mit dem angebissenen Apfel als Symbol rätseln, ob und was Apple in der Pipeline hat. "Apple muss innovativer werden", forderte Analyst Trip Chowdhry von Global Equities Research. Das iPhone komme in die Jahre. "Sie brauchen bald ein völlig neues Gerät - in Monaten, nicht Jahren".

Cook: "Vertrauen auf unsere kommenden Produkte"
"Wir vertrauen auf unsere kommenden Produkte", erklärte Konzernchef Tim Cook, ohne konkret auf kommende Neuheiten einzugehen. Erwartet wird unter anderem ein billigeres iPhone. Auch um einen Einstieg ins Geschäft mit Fernsehern kreisen immer wieder Spekulationen. Ob und wann neue Geräte erscheinen, ist bei Apple aber wie immer ein großes Geheimnis.

Bisher hatte es Seltenheitswert, wenn die Amerikaner die Erwartungen von Analysten verfehlten. Künftig könnte sich dies aber ändern. Apple kündigte an, von nun an Spannen für das anstehende Quartal vorzugeben, die es erreichen will und nicht mehr genaue Zahlen.

Der Erfolg hängt auch von neuen Märkten ab. Obwohl Experten vor allem in Indien und Brasilien weiterhin mit starkem Wachstum rechnen, gehen einige davon aus, dass die Industriestaaten bei den Smartphone-Verkäufen bereits kurz vor dem Zenit stehen. Will Apple also weiterhin erfolgreich sein, muss sich der Konzern darauf konzentrieren, auch in aufstrebenden Ländern ganz vorn mitzuspielen und sie nicht Konkurrenten wie Samsung zu überlassen.


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