Kleber haben versagt. „Klimakleber planen Attacken im Flieger“ titelte die „Krone“ gestern, nachdem der Lufthansa-Konzern sich auf Aktionen an Bord seiner Maschinen vorbereitet hatte. Ehe eine Sprecherin der Letzten Generation am Dienstag verkündete, dass die Kleberei ein Ende habe. Ein Paukenschlag! Kein Stau, kein Ärger, keine Aufregung mehr? Die Klimakleber picken nicht mehr – das soll es dann also gewesen sein? Die Aktivisten mit den richtigen Zielen und den falschen Mitteln geben auf. Sie werden keine Straßen mehr blockieren. Sie zeigen sich frustriert, fühlen sich missverstanden und behaupten, dass die Gesellschaft versagt habe. Versagt haben sie aber in allererster Linie selbst. Die Klimakleber, die berechtigterweise auf das Versagen der Politik im Klimaschutz hinweisen wollten, haben ihrem so wichtigen Anliegen einen echten Bärendienst erwiesen.
Was picken bleibt. Mit ihren unsympathischen Aktionen ist es den Klebern nicht nur nicht gelungen, die Menschen für den notwendigen Klimaschutz zu sensibilisieren. Vielmehr haben sie selbst Zeitgenossen, denen die kritische Klimasituation durchaus bewusst ist, richtiggehend desensibilisiert. Und manche vielleicht gar in das gegnerische Lager verscheucht, die Gruppe der Klimaleugner noch gestärkt – ein fataler Schuss ins Ofenrohr. In der „Frage des Tages“ wollten wir gestern wissen, ob man glaubt, die Proteste hätten etwas gebracht. 95 Prozent sagten „Nein“! Was bleibt also von den Klimaklebern picken? Dass einige Dutzend Aktivisten viele Monate lang die Menschen provoziert haben. Für den Klimaschutz wurde so rein gar nichts erreicht. Wahrlich frustrierend.
Kommen Sie gut durch den Mittwoch!
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