Protest der Hirten

2.000 Schafe blockierten Verkehr im Zentrum Madrids

Ausland
28.10.2012 20:15
Tierischer Protest in der spanischen Hauptstadt Madrid: Mehr als 2.000 Schafe wurden am Sonntag durch die Straßen der Metropole getrieben und sorgten für Erheiterung bei Touristen sowie ein Verkehrschaos im Zentrum. Anlass für die ungewöhnliche Demonstration war allerdings nicht die Sparpolitik der Regierung, sondern ein über 700 Jahre altes Gewohnheitsrecht.

Die Schafhirten berufen sich bei ihrem Protest auf den seit dem Jahr 1273 durchgeführten Abtrieb der Schafe von den im Norden des Landes gelegenen Sommerweiden in ihre Winterquartiere. Der Weg führt dabei mitten durch die spanische Hauptstadt, die sich erst ab dem späten 16. Jahrhundert zu einem kulturellen und politischen Zentrum entwickelt hatte.

In den früheren Jahrhunderten durften die Hirten ihre Tiere gegen Gebühr an die Stadtregierung durch die Straßen treiben, seit der Industrialisierung wird dies aber immer mehr verunmöglicht.

Tausende Menschen protestierten am Samstag
Bereits am Samstagabend hatten in Madrid erneut Tausende Menschen gegen die Sparpolitik der Regierung unter Ministerpräsident Mariano Rajoy demonstriert. In der Nähe des Parlaments skandierten sie "Rücktritt". Sie warfen den Parlamentsabgeordneten vor, das Volk nicht mehr richtig zu vertreten. Die Regierung Rajoy plant bis zum Jahr 2014 Einsparungen von 150 Milliarden Euro.

Vorgesehen sind unter anderem Streichungen bei der Bildung in Milliardenhöhe, eine höhere Mehrwertsteuer und eine Verlängerung der dieses Jahr wieder eingeführten Vermögenssteuer. Außerdem sollen die Gehälter der Staatsbediensteten das dritte Jahr in Folge eingefroren bleiben.

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