Straße "eingesaut"

Tankwagen vergoss in Graz 3.000 Liter Blutklärschlamm

Österreich
18.10.2012 16:19
Eine ekelhaft stinkende Brühe hat ein Tankwagen-Sattelzug bei seiner Fahrt durch die Puchstraße in Graz vergossen. Bei der dunkelroten Substanz handelte es sich um Blutklärschlamm, den der slowenische Lkw von einem Grazer Schlachthof zu einer Biogasanlage im Nachbarland transportieren sollte. Der Fahrer hatte vergessen, ein Druckventil zu öffnen. Rund 3.000 Liter fanden den Weg auf Straße, Gehsteig sowie fahrende und geparkte Autos.

Der 39-jährige Lkw-Lenker war am Mittwoch gegen 16.30 Uhr mit rund 24.000 Litern Blutklärschlamm aus der Abscheideanlage eines Grazer Schlachthofes unterwegs. Bei der Beladung am Schlachthof hatte er jedoch vergessen, eines der drei Druckventile am Tankwagen zu öffnen. Durch die Ventile können die Gase, die sich während der Fahrt im Tank bilden, entweichen.

Auf zwei Kilometern alles "eingesaut"
Schon nach kurzer Fahrt versagten durch den zunehmenden Druck die Dichtungen am Tankwagendeckel, die übel riechende Brühe ergoss sich auf die Straße und verwandelte diese laut Polizei "beinahe zur Rutschbahn". Die insgesamt rund 3.000 Liter, die der Lkw während seiner rund zwei Kilometer langen "Spritztour" verlor, erwischten auch Autos im Verkehr und auf Parkplätzen. Alles wurde regelrecht "eingesaut", wie es ein Polizist ausdrückte.

Der Gestank, den der Lkw in der Puchstraße verbreitete, sorgte auch am Gehsteig für unschöne Szenen: Mehrere Passanten mussten sich übergeben, als das Vehikel vorbeifuhr. Anrainer alarmierten die Polizei, eine Funkstreife stoppte schließlich die stinkende Blutfuhre.

Lenker hatte Ruhezeiten nicht eingehalten
Bei der Lenker- und Fahrzeugkontrolle konnten die Beamten dann nicht nur die mangelnde Sicherung der Ladung feststellen, sondern fanden auch eine mögliche Erklärung für die Unachtsamkeit des Lkw-Fahrers: Er hatte die Ruhezeiten nicht eingehalten, auch fehlten Aufzeichnungen über Einsatztage, so die Landespolizeidirektion.

Die Puchstraße musste zwecks Reinigung der Fahrbahn für eine halbe Stunde gesperrt werden. Die Einsatzkräfte rückten wegen des beißenden Gestanks, der laut Polizei im Umkreis von zwei Kilometern wahrnehmbar war, mit Atemschutzmasken an. Der Sattelzug wurde anschließend in den Schlachthof überstellt, wo die Ladung abgepumpt und das Fahrzeug gereinigt wurde.

Polizei sucht nach Geschädigten
Die Polizei sucht nach dem Fiasko nun nach Fahrzeug- oder Hauseigentümern, die bei der "Spritztour" des Tankwagens Schaden erlitten haben. Bisher konnten zehn Geschädigte ausgeforscht werden. Etwaige weitere "Opfer" mögen sich unter 059133/654200 bei der Landespolizeidirektion Steiermark melden.

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