Bis 25 statt 18 Jahre

Jugendpsychiatrie darf Patienten länger behandeln

Politik
15.05.2024 12:35

Jugendliche und junge Erwachsene dürfen künftig auch nach ihrem 18. Geburtstag von der Kinder- und Jugendpsychiatrie weiterbehandelt werden. Am heutigen Mittwoch ist eine entsprechende Novelle für Ärztinnen und Ärzte in Kraft getreten. Davon betroffen sind auch Kinderärzte.

„Hart erarbeitete Behandlungserfolge dürfen nicht aufgrund des Geburtsdatums plötzlich gefährdet werden. In Zukunft müssen Jugendliche nicht mehr direkt mit der Volljährigkeit in die Erwachsenenpsychiatrie wechseln“, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Gerade bei längeren psychischen Erkrankungen sei das Vertrauen zu Ärztinnen und Ärzten wichtig.

Daher wurde die Übergangszeit auf 25 Jahre angehoben, auch eine Parallelbetreuung ist möglich. Damit soll sichergestellt werden, dass junge Erwachsene gut in ihrem neuen Behandlungsverhältnis ankommen.

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Hart erarbeitete Behandlungserfolge dürfen nicht aufgrund des Geburtsdatums plötzlich gefährdet werden.

Gesundheitsminister Johannes Rauch

Zustimmung von mehreren Seiten
Zustimmung kam am Mittwoch von mehreren Seiten, beispielsweise der Psychosozialen Dienste in Wien und der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie.

„In Wien arbeiten wir bereits seit längerem daran, dass der Übergang der Patientinnen und Patienten von der Kinder- und Jugendpsychiatrie in die Erwachsenenpsychiatrie fließend gestaltet wird (...). Dass nun eine gesetzliche Regelung kommt, die diese Übergangsphase für alle Beteiligten einfacher macht, ist sehr zu begrüßen“, sagte Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien.

„Viele Kolleginnen und Kollegen haben schon zuvor in diesem Übergangsbereich Behandlungskontinuität angeboten, jetzt wurde hierfür Rechtssicherheit geschaffen“, bekräftigte Paul Plener, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (ÖGKJP). Zugleich wurde darauf hingewiesen, dass die kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung allgemein ausgebaut werden müsse. Die Ressourcen seien weiterhin begrenzt.

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