Alte weise Männer. Man kann sie schmähend, wie es heute gerne gemacht wird, als „alte weiße Männer“ abtun. Aber so manche aus der Schar der Politiker, die viele Jahre lang entscheidende Rollen in Österreich spielten, haben – auch wenn sie sich aus dem Alltagsgeplänkel strikt heraushalten – noch immer etwas zu sagen. Ein Zusammentreffen hochkarätiger Größen aus der jüngeren Vergangenheit mit aktiven Entscheidungsträgern konnte man diese Woche – wie auch hier bereits thematisiert – im Festsaal des Wiener Rathauses erleben. Dort ehrte Bürgermeister Michael Ludwig seine ehemaligen Landeshauptmannkollegen Günther Platter aus Tirol und Hermann Schützenhöfer aus der Steiermark mit dem höchsten Orden der Bundeshauptstadt. Der rote Wiener sprach bei der Ehrung seiner schwarzen Ex-Kollegen von deren „sehr viel Wissen, sehr viel Erfahrung“. Der Steirer bezeichnete sich durchaus selbstbewusst als „eines der letzten lebenden Exemplare eines Berufspolitikers“ – auch wenn es genauso wichtig sei, dass es Quereinsteiger gibt. Vor allem aber rügte Schützenhöfer die aktuelle Politik: „Was da an sprachlichen Grenzüberschreitungen passiert, das ist nicht mehr zu akzeptieren.“ Er wünsche sich, dass es endlich wieder Dialog gibt. Alte weiße Männer? Ja, stimmt. Und doch sollte man auf diese alten weisen Männer ein bisschen hören!
Grüne Flatulenzen. Die Frau der Woche, für viele ist sie die Minusfrau der Woche: Lena Schilling war von Conny Bischofberger gemeinsam mit ihrer Mama ursprünglich zum Muttertags-Interview geladen – doch jetzt ging es natürlich um die schweren Vorwürfe, um die harten Attacken gegen die Spitzenkandidatin der Grünen zur EU-Wahl. Lenas Mutter gesteht, sie hatte gehofft, ihre Tochter würde nicht in die Politik gehen. Doch dort will diese weitermachen, wie sie im Interview versichert. Sie bleibe grüne Spitzenkandidatin. Schilling: „Ich bin angetreten, weil ich wirklich was bewegen will in der Europäischen Union. Weil ich Politik spannend finde, weil ich mich für Menschen einsetzen will. Das alles sind Gründe, um aufzustehen und weiterzumachen.“ Zuspruch bekam Schilling in dieser Woche ja bekanntlich überraschenderweise von FPÖ-EU-Kandidat Harald Vilimsky. Und heute in der „Krone“ auch von einem, der ansonsten herzlich wenig Herz für die Grünen zeigt: Kulturpapst Heinz Sichrovsky schreibt in seiner „Unkorrekt-Kolumne in der Sonntags-„Krone“: „Da haben die Grünen einmal eine interessante Person im Angebot, mit Herz, Riesengoschn und Einfluss auf junge Wähler. Und gleich füttern Zuträger aus der eigenen Boboblase das eigene Zentralorgan, den ,Standard´, mit blähenden Substanzen. Die Flatulenz erreicht die Stärke eines Zyklons, und wer recht hat, ist unerheblich: Nach dem Prinzip der asozialen Medien werden aus der Anonymität private Beschuldigungen vorgebracht, die wahr, halbwahr oder unwahr sein können.“ Ja, wie wahr!
Kommen Sie gut durch den Sonntag!
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.