In Gösselsdorf ziehen am Vorabend des 4. Mai Sänger von Haus zu Haus, um den Menschen mit einem Lied Segen und Schutz vor „Feuer und Hagel“ zu überbringen!
„Unser jüngster Bursche ist der Eierträger“, weiß Gemeindevorstand Andreas Kutej. Gut 170 Haushalte werden beim Florianisingen in Gösselsdorf, das alljährlich am Vorabend des 4. Mai stattfindet, besucht. In zwei Sprachen, auf Deutsch und auf Slowenisch, wird gesungen: „Oh, du lieber heil’ger Florian, gib auch du uns ein gutes Jahr, dass vor Hagel und vor Feuer die Ernte Herrgott uns bewahr . . .“
Alter Brauch wird gelebt
Am 4. Mai wird nämlich jedes Jahr dem heiligen Florian, dem Schutzpatron der Feuerwehren, Bäcker, Rauchfangkehrer, Schmiede, gedacht. „Bei uns wird der Brauch seit mehr als 40 Jahren gelebt“, so die Wallerwirte Thomas und Monika Sdovc. Auch diesen Freitag treffen sich Junggesellen, mittlerweile dürfen auch verheiratete Männer mit, beim Gasthof Wallerwirt. Das Wirte-Ehepaar: „Zuerst wird geprobt und dann ziehen die Sänger los.“ Anschließend wird von Haus zu Haus gegangen. Als kleines Dankeschön erhalten die Sänger von den Bewohnern Schweinefett und Eier. Florianisänger Kutej: „Nach der Tour treffen wir uns alle wieder beim Wallerwirt. Das ist meist kurz nach Mitternacht. Wallerwirtin Sdovc: „In der Nacht gibt’s dann als Stärkung noch eine Eierspeise.“
Lebensmittel werden verwertet
Mit dem gesammelten Fett und den Eiern werden dann beim Florianifest, der Termin dafür wird noch bekannt gegeben, Šnetice – das ist mit Ei gebackenes Weißbrot – gemacht. Obmann Gernot Hobel: „Gesammelte Spenden kommen einem karitativen Zweck zugute.“
Übrigens wurde der Brauch einst auch im Ort Eberndorf gelebt. Kutej: „Das endete jedoch vor einigen Jahren leider. Wir sind aber dabei, den Brauch mit den Eisschützen wiederzubeleben.“
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