Ein neues Musical entsteht: Die erste Präsentation fand am Oberberg statt.
Judas hat Jesus verraten und ihn so dem Tode geweiht. So steht es zumindest in der Bibel. An dieser These gibt es allerdings einige Zweifler, allen voran der katholische Theologe Wolfgang Treitler von der Universität Wien. Er stellt in den Raum, dass er nicht der Verräter, sondern vielmehr einer der engen Anhänger Jesu war. Wie auch andere Theologen glaubt Treitler, dass diese Erzählung des Verrats erst in den Text aufgenommen wurde, als die Evangelien aufgeschrieben wurden, also um das Jahr 70 nach Christus.
Wer aber war dieser Judas Ischarot? Mit dieser Frage setzt sich auch Militärpfarrer Alexander Wessely auseinander. Schon bei den Passionsspielen 2022 zeichnete Wessely ein ganz anderes Bild es Judas. Er gab ihm viel Raum und stellte vor allem seine Zerrissenheit an sein Ende. Ein Schrei, der durch Mark und Bein ging, war Abbild dieser Zerrissenheit, der Verzweiflung den Tod eines Menschen verursacht zu haben.
Und wenn es im 1. Lied des neuen Stückes heißt „Was habe ich getan?“, dann können wir uns auch die Frage stellen, wie viel Judas in unseren Handlungen steckt. Und wie stark unser Glaube ist. Und darf ein Glaube auch Zweifel beinhalten?
Diese Überlegungen waren auch die Triebfeder für das neue Musical, das Wessely mit Komponist Thomas Steiner auf die Bühne bringen wird. Das Bühnenbild wird – so wie der Großteil der Kostüme – in schwarz-weiß gehalten werden. Bis Juni werden Text und Musik fertiggestellt, dann wird ein gemeinnütziger Verein gegründet, der Chor und die Statisten gecastet. Im Herbst soll mit den Proben begonnen werden. Mehr Infos: judas-ein-mensch.at
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.