Öfter als gedacht

Diebstähle im Zoo: Exotische Beute auf vier Beinen

Tirol
26.04.2024 15:00

Tierdiebstähle in Zoos sind gar nicht so selten, wie man denkt. Auch in Tirols Zoos ist das Problem bekannt, zum Glück aber noch nie akut geworden. Täter gehen übrigens nicht so vor, wie man sich das vorstellt . . . 

Es ist ein Krimi der etwas anderen Art, der das deutsche Leipzig in den vergangenen Wochen in Atem hielt. Bartaffendame „Ruma“ war über Nacht aus ihrem Gehege verschwunden. Von Einbrechern gestohlen! Kurz darauf tauchte sie wieder auf.

„Ruma“ sitzt nun wieder sicher in ihrem Gehege. Doch ausgeschlossen ist nicht, dass so etwas wieder passiert. „Es ist ein Ausnahmefall, aber es werden immer wieder sehr seltene und wertvolle Tiere gestohlen“, erklärt Marion Mayr vom Raritätenzoo in Ebbs. „Ich denke aber, dass das Profis sind, die die Tiere am Schwarzmarkt verkaufen.“

Im Raritätenzoo ist bisher jedes Tier an seinem Platz geblieben – ebenso wie im Alpenzoo Innsbruck. Dort weiß Zoodirektor André Stadler, dass Tierdiebstähle nicht die Regel, aber auch nicht utopisch sind: „Ich bin 20 Jahre im Geschäft und erinnere mich immer wieder an einzelne Fälle.“

Einen Tierdiebstahl darf man sich übrigens nicht so vorstellen, dass ein Zoobesucher einfach Känguru, Fischotter oder Pinguin schnappt und im Rucksack nach draußen schmuggelt. „Ich glaube nicht, dass jemand tagsüber Tiere klaut. Das passiert eher in der Nacht mit einem Einbruch“, erklärt Stadler. Entsprechende Sicherheitsvorkehrungen gibt es auch im Alpenzoo. Welche genau, das verrät er natürlich nicht.

Artgerechte Haltung für Private kaum möglich
Extra gegen Diebstahl versichert sind die tierischen Bewohner des Alpen- und des Raritätenzoos nicht. Den Wert eines Tieres bemessen diese auch nicht an Monetärem. „Das sind gefährdete Arten, die nur zwischen Zoos ausgetauscht werden. Da fließt selten Geld“, erklärt Marion Mayr. Vielmehr sind es Wissenschaft, Artenschutz, und Umweltbildung, die unter Diebstählen leiden. „Der Schaden wäre vor allem aber auch groß für das Tier, weil das außerhalb eines Zoos von Privaten kaum artgerecht gehalten werden kann“, erklärt Stadler.

Zitat Icon

Wir bekommen immer wieder Anfragen, ob wir Tiere hergeben würden, weil jemand sie privat halten möchte.

Marion Mayr, Raritätenzoo Ebbs

Diese Gefahr sieht auch Marion Mayr gegeben. „Wir bekommen immer wieder Anfragen, ob wir Tiere hergeben würden, weil jemand sie privat halten möchte. Da muss man absagen, weil eine artgerechte private Haltung nicht möglich ist.“

Auch wenn sie verlockend flauschig sind – besser, man lässt (Ameisen-)Bär, Steinbock und Co. da, wo sie sind.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Tirol



Kostenlose Spiele