Hunderte Windräder drehen sich schon in Niederösterreich. Hunderte sollen noch dazu kommen. Dafür wurden eigene Windkraftzonen in Niederösterreich festgelegt. Doch Vogelschützer orten in genau solchen Zonen jetzt Gefahren für Adler & Co.!
Jetzt schafft die Energiewende neue Bruchlinien. Die Naturschutzorganisation BirdLife begrüßt zwar grundsätzlich den Ausbau von Windkraft, nimmt aber den neuen Zonenplan des Landes zur Errichtung von Windrädern ins Visier.
Gefahrenzonen für Vögel
Knapp 7000 Hektar wurden kürzlich neu in diesen Kataster aufgenommen. „23 Prozent davon liegen in ornithologischen Ausschlusszonen“, kritisiert Matthias Schmidt von BirdLife: „Das konterkariert zeitgemäßen Artenschutz und bringt unnötige Verzögerungen bei der Energiewende.“ Denn im Fall des Falles seien in diesen Bereichen langwierige Genehmigungsverfahren vor der Errichtung eines Windrades nötig. Schmidt: „Wir sehen daher wesentlichen Nachbesserungsbedarf beim Windkraft-Zonenplan des Landes.“
Adler als Opfer
Denn in diesen Ausschlusszonen könnten die großen Rotoren zu wahren Todesfallen für Vögel werden. „Bei Kaiseradlern etwa gehen bis zu 25 Prozent der Sterblichkeit auf Kollisionen mit Windrädern zurück“, so der Vogelkundler. Allein heuer seien bereits „Windradunfälle“ von drei Seeadlern und zwei Kaiseradlern verzeichnet worden.
Politik kalmiert
Im Büro des zuständigen Landesvizes Stephan Pernkopf wird der Zonenplan indes verteidigt. Er sei „das Ergebnis einer Abwägung verschiedener ökologischer Interessen wie Klimaschutz und Naturschutz“. Einwände von BirdLife seien ohnehin vielfach berücksichtigt worden. Zudem lege die Zonierung „keine Quadratmeter-genauen Standorte“ fest.
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