Der Raum interessiert Christina Helena Romirer schon aus ihrer Profession heraus. Die ausgebildete Bühnenbildnerin zeigt im Green Tower in Graz-Reininghaus aktuell die Ausstellung „tropical explosion“ und erkundet darin abgesperrte Stadträume.
Boller, Gitter, Absperrungen aller Art finden sich im Pop-up-Ausstellungsraum im gerade erst fertig gestellten Green Tower in Graz-Reininghaus. Doch eine stärkere Kraft scheint ihre verhindernde Intention zu untergraben. Aus ihnen heraus und um sie herum wuchern tropische Pflanzen, die jedoch allesamt aus gesammeltem Plastik hergestellt sind.
Eine Schau, viele Probleme
Mit diesen ästhetisch sehr ansprechenden Arbeiten spricht Romirer gleich mehrere drängende Fragen unserer Zeit an. Zum einen geht es um Stadträume und ihre (verhinderte) Nutzung durch die Bewohner, zum anderen aber auch unseren Umgang mit der Natur. Die exotischen Pflanzen, die in ihren Herkunftsländern oft zu ungeahnter Größe wuchern, werden in den Töpfen bewusst klein gehalten. Eine Art der Aneignung und Beherrschung der Natur, die uns oft gar nicht bewusst ist.
Schließlich sind auch noch die Vermüllung der Welt durch Plastik und das Recyceln Thema dieser so spannenden wie ansprechenden Schau. Zu sehen ist die von Nicole Pruckermayr für die Steirische Kulturinitiative kuratierte Ausstellung (in Kooperation mit dem Verein Stadtteil Graz-Reininghaus) bis 12. Mai, jeweils Donnerstag bis Samstag von 15 bis 19 Uhr. Am 30. April wartet ein Gespräch mit der Künstlerin und dem Baumexperten Gernot Barmüller (17 Uhr).
Die Steirische Kulturinitiative hat unter der Leitung von Nicole Pruckermayr heuer noch viel vor. Gemeinsam mit dem Stadtteil Graz-Reininghaus warten noch eine Ausstellung mit filmischen Arbeiten von Lotte Schreiber, sowie eine Gruppenausstellung unter dem Titel „Ein Zimmer für mich“ vorbereitet.
Und es gibt auch eine Zusammenarbeit mit dem mehrjährigen Recycling-Kunstprojekt „In Search of Fulfillment“, das von 15. bis 31. Mai auf dem Grazer Mariahilferplatz Station macht und mit einer Altkleider-Skulptur, Performances und Diskursformaten zu Nachdenken anregen soll.
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