GUTEN MORGEN

Kopf im Wüstensand | Wozu Spionage?

Gestern, kurz vor 16 Uhr, war es soweit. In Bruck an der Mur, für gewöhnlich nicht als Hitzepol bekannt, fiel der Rekord: 30 Grad am 7. April. Das gab es in Österreich noch nie. Bisher stand als frühester 30-Grad-Tag der 17. April in den meteorologischen Geschichtsbüchern. Gemessen wurde dieser Wert nämlich vor 90 Jahren… Wobei das steirische Bruck von mehreren weiteren Messstationen vor allem in Niederösterreich Konkurrenz hatte – doch in allen anderen Orten blieb man (teils knapp) unter 30 Grad. Weiter darunter blieben sonst als heiß bekannte Städte wie Madrid, Istanbul, Athen oder sogar das ägyptische Kairo. Die Freude über den warmen Sonntag bleibt eine geteilte. „Wie wird das erst im Hochsommer?“, warnt etwa Greenpeace-Klimaexpertin Jasmin Duregger und fordert rasche Klimaschutzmaßnahmen. Geteilt auch die Reaktionen auf den Sonntags-Newsletter und den „Brief an die Leser“ in der Sonntags-„Krone“. Da war auch die Rede davon, dass diese frühe Hitze alles andere als normal sei, wir zwar den Sonntag genießen sollten, aber nicht vergessen, dass die Klima-Uhr tickt. Da reagieren manche mit dem Hinweis, dass es auch früher heiße und kalte Perioden gab, oder dass das „ewige Klimawandel-Thema“ ja doch nur „andauernde Schwarzmalerei“ sei. Doch man hört oder liest auch Stimmen, die meinen, es müsse angesichts der „Wüstentemperaturen“ Schluss sein mit der „Kopf-in-den-Sand-Politik“. Wie wahr: Sonst können wir schlimmstenfalls bald in unseren Breiten den Kopf nicht nur in den sprichwörtlichen, sondern auch in echten Wüstensand stecken…

Wozu Spionage? Den Kopf im Sand – das haben wir hierzulande auch in Sachen Spionage. Und wenn dann der äußerst seltene Fall eintritt, dass ein Österreicher im eigenen Land wegen Spionage verhaftet wird, wie jüngst der ehemalige Geheimdienstler Egisto Ott, dann herrscht Aufregung, ist schon vom „größten Spionagefall in der Geschichte Österreichs“ die Rede. Darüber wundert sich „Krone“-Kolumnist Claus Pándi, wenn er heute darauf verweist, dass Österreich gar nicht von Putins Agenten hätte unterwandert werden müssen! Er findet: „Die Türen wurden doch ohnehin ganz oben sperrangelweit offen gehalten.“ Und verweist unter anderem darauf, wie sich Putin 2014, wenige Wochen nach dem russischen Einmarsch auf der Krim in Wien „vom damaligen Bundespräsidenten Heinz Fischer den Rücken streicheln“ ließ und wie er „mit spöttischem Lächeln die unterwürfige Anbiederung des damaligen Wirtschaftskammerpräsidenten Christoph Leitl registrierte“. Pándi erinnert auch an das „Selfie des blauen Putin-Freundesvereins mit Strache, Vilimsky und Norbert Hofer vor einem Weihnachtsbaum auf dem Roten Platz in Moskau 2016“ und natürlich an den „Hochzeitstanz der mit einem FPÖ-Ticket ins Außenministerium gesegelten Karin Kneissl mit Putin im steirischen Gamlitz“ und auch an den feierlich abgeschlossenen St. Petersburger Pakt über Gaslieferungen an die OMV, der Österreich bis 2040 an Putin bindet. Ja, wozu lässt Putin da noch spionieren, wenn er ohnehin solche Freunde hat?

Kommen Sie gut durch den Montag!

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