Kassenvertrag lief aus

Medizinerin wehrt sich gegen „falsche Auskunft“

Dr. Julia Hannreich möchte sich für ihre Patienten mehr Zeit nehmen. Das zahlt die Gesundheitskasse aber nicht.

(Bild: Molnar Attila)

Ärztin aus Krems kündigte der Österreichischen Gesundheitskasse den Vertrag, behält aber die „Kleinen“. Jetzt ortet sie eine Negativkampagne.

Gemeinsam mit ihrem Ehemann Ferdinand betreibt Julia Hannreich betreibt eine kleine feine Arztpraxis im Kremser Stadtteil Hollenburg. Es herrscht ein familiäres Klima. Man kennt sich, man schätzt sich und wer kommt, kommt auch rasch dran.Wie „Krone“-Leser wissen, machte man sich in der Praxis aber nicht nur um die Patienten Gedanken, sondern auch um die Gesundheitsversorgung im Allgemeinen.

Mehr Zeit für die Patienten
„Der Patient und der Arzt möchten mehr Zeit füreinander haben. Denn die Hauptproblematik ist das therapeutische Gespräch, weil das den Menschen einfach wichtig ist, dafür aber kaum mehr Zeit bleibt. Die logische Folge ist, dass die Leute dann zu den Wahlärzten abwandern. Wenn sie es sich leisten können“, erklärt Ferdinand Hannreich im Gespräch mit der „Krone“. Jetzt stößt eine von regionalen Medien unhinterfragt übernommene Pressemeldung der Stadt der Ärztin aber sauer auf. „Nachdem Allgemeinmedizinerin Dr. Julia Hannreich ihre Ordination im Hollenburger Gemeindehaus ab April nur mehr auf Wahlarzt-Basis betreibt, eröffnet Dr. Judith Vanek am 2. April ebenfalls im Gemeindehaus eine Kassenpraxis“, ist darin wörtlich zu lesen.

„Kleine Kassen“ willkommen
 „Das stimmt einfach nicht!“, schildert die Ärztin. Sie habe weiterhin alle sogenannten kleinen Kassen.Patienten, die zum Beispiel bei der BVA oder der SVS versichert sind, müssen also weiterhin nichts bezahlen. Aber dem nicht genug. So ist derselben Meldung auch zu entnehmen, dass sie ihren ÖGK-Vertrag „überraschend gekündigt“ habe. Auch das möchte die Medizinerin so nicht stehen lassen. Sie habe bereits Anfang Dezember damit begonnen, ihre Patienten aufzuklären.