Niemand weiß wofür

US-Staat findet rätselhaftes Konto mit 1,8 Mrd. $

Ausland
27.03.2024 08:01

Jeder freut sich, wenn er etwas Bargeld, mit dem man gar nicht mehr gerechnet hat, in einer Jackentasche oder in einer Sofaritze findet. Im US-Bundesstaat South Carolina herrscht derzeit über den sensationellen Fund von 1,8 Milliarden US-Dollar auf einem rätselhaften Staatskonto weniger Entzückung. Niemand weiß, wo die Summe herkommt und wofür sie gedacht ist.

„Das ist nicht gerade vertrauenerweckend“, erklärte der Gouverneur von South Carolina, Henry McMaster, nachdem Rechnungsprüfer auf das mysteriöse Konto aufmerksam wurden. Der Bundesstaat sammelte dort über einen Zeitraum von zehn Jahren fast zwei Milliarden Dollar an, wie die Nachrichtenagentur AP berichtete. „Es ist, als ob Sie in Ihre Bank gehen und der Bankpräsident sagt: Wir haben eine Menge Geld in unserem Tresor, aber wir wissen einfach nicht, wem es gehört“, bemühte sich der republikanische Senator Larry Grooms um einen Vergleich. 

Gouverneur sieht es positiv: „Kein Geld verloren gegangen“
Niemand weiß, woher die stattliche Summe kommt und wofür sie bestimmt ist. „Aber die gute Nachricht ist, dass kein Geld verloren gegangen ist“, kann McMaster auch etwas Gutes in dem Finanzskandal erkennen. Staatliche Buchhalter versuchen nun, das Rätsel um das Konto zu lösen. 

Chaos in Buchhaltung kostete Rechnungsprüfer 2023 den Job
Es ist nicht das erste Mal, dass die Buchhaltung des Bundesstaates für negatives Aufsehen sorgt. Erst vergangenes Jahr musste der oberste Rechnungsprüfer zurücktreten: Seine Behörde hatte zuvor jahrelang Gelder auf Konten von Hochschulen doppelt verbucht. Die Umstellung eines Computersystems in den 2010er-Jahren hatte zu dieser Panne geführt. Der daraus resultierende Fehler machte 3,5 Milliarden Dollar aus.

Senatsausschuss soll Angelegenheit klären
Um den neuen Fall aufzuklären, wurde nun ein eigener Senatsausschuss eingerichtet, der von Senator Grooms geleitet wird. Dieser konnte bereits herausfinden, dass die Kommunikation zwischen dem Schatzamt und dem Rechnungshof des Bundesstaates mangelhaft ist. Nächste Woche werden der oberste Rechnungsprüfer Brian Gaines und Schatzmeister Curtis Loftis vor dem Ausschuss aussagen.

Bis die Angelegenheit geklärt ist, sollen die rätselhaften Milliarden auf dem Konto verbleiben. „Das ist eine Menge Geld und es gibt keinen Grund, es überstürzt auszugeben“, erklärte der Gouverneur. Wohl nicht die schlechteste Idee: Mit dem Konto wurden mittlerweile fast 200 Millionen Dollar an Zinsen lukriert.

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