Herausfordernde Zeiten

Wie die Zukunft der Arbeit in Österreich aussieht

Niederösterreich
22.03.2024 10:00
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In Hirschwang diskutierten Expert:innen am Mittwoch beim „Wissensforum Hirschwang“ über die Zukunft der Arbeit. AKNÖ-Präsident Markus Wieser hob dabei die Wichtigkeit der Themen Veränderung der Arbeitswelt, Verteilungsgerechtigkeit und Versorgungssicherheit, zusammengefasst als „3V für Österreichs Zukunft“, hervor. Hubert Gambs von der EU-Kommission sprach indes über die Notwendigkeit, die EU wettbewerbsfähig und nachhaltig zu gestalten.

Mittlerweile vergehe kein Tag an dem nicht von diesen 3V geredet werde, freute sich AKNÖ-Präsident Markus Wieser bei seiner Rede vor den mehr als 100 answesenden Teilnehmer:innen. Als Weiterführung dieser Arbeit an den „3V“ haben sich Wissenschaft, Forschung, Industrie, Interessensvertretung, Studierende und Fachkräfte der Zukunft hier in Hirschwang zum ersten Wissensforum versammelt. Unterstützt unter anderem vom Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und von der Europäischen Kommission.

Änderungen nur in Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmer:innen möglich
Hubert Gambs, stv. Gen.Dir. und KMU-Koordinator der Generaldirektion für den internationalen Markt, Industrie, Unternehmertum und KMUs in der Europäischen Kommission, hob bei seiner Rede die Bedeutung der Mitgestaltung durch Arbeiter:innen und Angestellte hervor. „Strukturelle Bemühungen können nur in Zusammenarbeit mit Arbeitnehmeinnen und Arbeitnehmern geschafft werden“, so Gambs, der die österreichische Sozialpartnerschaft als vorbildlich für ganz Europa hervorhob.

Auf EU-Ebene verwiese Gambs auf folgende Punkte: Der europäische „Grüne Deal“ hat zum Ziel, Europa klimaneutral und wettbewerbsfähig zu machen. Parallel dazu hat die EU auch Abkommen mit anderen Staaten für einen regelbasierten offen Handel in der Welt abgeschlossen. Für den Fall, dass Lieferketten unterbrochen werden, fördert die EU zum Beispiel die Entwicklung von Chip-Fabriken in Europa. Auch Netzwerke von Clustern und Industrieallianzen von Unternehmen werden gefördert. Zu Beispiel das steirisch-kärntner ische „Greentech Valley“.

Qualitativ hochstehende Arbeitsplätze für zufriedene Arbeitnehmer:innen sind die Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg der EU. „Entscheidend sind aber letztlich die Mitgliedsländer der EU, es geht um den sozialen Verbund in unserer Gesellschaft“, so Gambs abschließend.

Die Herausforderungen der Zukunft
Die Themen des Forums umfassten die Veränderung der Arbeitswelt und die Herausforderungen der Zukunft, darunter die Notwendigkeit, Anpassung und Neuorientierung im Arbeitsleben zu fördern. Es wurden auch die Schwierigkeiten beim Finden qualifizierter Mitarbeiter:innen in bestimmten Bereichen angesprochen. Ein weiterer Schwerpunkt war die Rolle der EU in der Förderung von Wettbewerbsfähigkeit und Klimaneutralität. Es wurde betont, dass hochwertige Arbeitsplätze essenziell für den wirtschaftlichen Erfolg sind, wobei die Mitgliedsländer der EU eine Schlüsselrolle spielen.

Schließlich wurden die Herausforderungen für die Generation Z beleuchtet. Die junge Generation sieht sich mit einer komplexen Arbeitswelt konfrontiert, in der Flexibilität und Anpassungsfähigkeit gefragt sind. Die Studie von Jugendforscherin Barbara Großegger wurde präsentiert, welche die Bedürfnisse und Erwartungen der jungen Arbeitnehmer:innen hervorhebt.

Die persönliche Zukunft sehen sie optimistisch, die der Gesellschaft pessimistisch. Gleichzeitig gibt nur ein Prozent der heute Jugendlichen an, unbeschwert zu leben. Diese äußerst widersprüchliche Haltung liegt darin begründet, dass diese Jugend in Jahren der permanenten Krise sozialisiert wurde, von Covid über den Ukraine-Krieg bis zur unbewältigten Dauerbaustelle Klimawandel. So lautet die Anforderung an die heutige Jugend: Findet euch in einer hochkomplexen Postwachstumsgesellschaft zurecht.

Große Verunsicherung besteht im Blick auf künstliche Intelligenz: Je knapp ein Drittel befragter Lehrlinge erwartet, dass ihnen KI die ganze Arbeit wegnimmt oder nur die mühsamen und langweiligen Arbeiten übriglässt. Nur ein Sechstel der Lehrlinge erhofft sich Verbesserungen durch Künstliche Intelligenz.

Anpassungsfähigkeit als Stärke der Generation Z
Dieses hohe Maß an Widersprüchen findet sich auch in dem wieder, was die Generation Z von ihrer Umwelt und von der Arbeitswelt erwartet: Einerseits hat sie ein großes Sicherheitsbedürfnis und wertet Kontinuität und Stabilität als wichtiger als das lange Zeit der Fall war. Gleichzeitig gibt es eine geringe Bindungsbereitschaft an den aktuellen Arbeitsplatz. Die Generation Z wechselt den Job häufiger als ältere Arbeitnehmer:innen und begreift Anpassungsfähigkeit als Stärke: „Die Jugend ist offen für Optionen, die sie ursprünglich nicht ins Auge gefasst hat. Die Optionen müssen aber wir bieten“, so Jugendforscherin Großegger.

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