Abwasser untersucht

Drogenkonsum: Cannabis Nummer 1, Kokain zieht an

Österreich
20.03.2024 14:01

Der Kokainkonsum in Österreich steigt, Cannabis bleibt dominierend – das ist das Ergebnis des Europäischen Drogenmonitoringberichts. In Österreich wurden dafür die Abwässer in 16 Kläranlagen von rund 160 Gemeinden durch das Institut für Gerichtliche Medizin in Innsbruck (GMI) ausgewertet. 

Österreich liegt beim Drogenkonsum im europäischen Mittelfeld. Keine der 16 untersuchten Regionen des Landes befand sich im Vorjahr unter den zehn umsatzstärksten Regionen Europas, ging aus der jährlichen Abwasseranalyse hervor. 

Spitzenwerte am Wochenende
Höhere Werte am Wochenende lassen den Konsum von Substanzen als „Partydrogen“ vermuten, teilte die Med Uni Innsbruck am Mittwoch mit. Im Schnitt trinkt ein Einwohner der untersuchten Regionen täglich etwas mehr als ein Glas Wein, raucht drei bis vier Zigaretten und konsumiert 0,07 Joints sowie rund 1,5 Milligramm an aufputschenden Drogen, fasste Studienleiter Herbert Oberacher, Leiter des forensisch-toxikologischen Labors des GMI, die Ergebnisse zusammen.

Alkohol und Nikotin werde in allen Regionen in etwa gleich häufig konsumiert. Weniger homogen sei das Bild bei verbotenen Substanzen: Cannabis (THC) war in allen Regionen dominierend, jedoch im urbanen Raum verglichen mit ländlicheren Gebieten verstärkt in Gebrauch. Im Mittel wurden täglich 11 Gramm THC pro 1000 Einwohnern geraucht.

Kokain: Höchster Pro-Kopf-Verbrauch in Kufstein
Kokain war die umsatzstärkste Droge unter den Stimulanzien mit 1,3 Gramm täglichen Konsums pro 1000 Einwohnern. „Eine Entwicklung, die wir seit Jahren in Österreichs Abwässern beobachten, ist die Zunahme der Menge an Kokainrückständen“, erklärte Oberacher. Im Westen des Landes war der Konsum der Droge indes stärker als in Ostösterreich. Den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch verzeichnete abermals die zweitgrößte Stadt Tirols, Kufstein.

Zitat Icon

Eine Entwicklung, die wir seit Jahren in Österreichs Abwässern beobachten, ist die Zunahme der Menge an Kokainrückständen.

Studienleiter Herbert Oberacher

Speed und Ecstasy in Graz am häufigsten
Die größten Pro-Kopf-Konsummengen des Wirkstoffs Amphetamin (Speed) ließen sich in Graz nachweisen, beim Konsum von Methamphetamin (Crystal Meth) führten Wiener Neustadt und Steyr. MDMA (Ecstasy) war im städtischen Bereich beliebter als im ländlichen Raum, der Spitzenwert wurde dabei auch hier in Graz beobachtet. Die West-Ost Verteilung von Stimulanzien und synthetischen Drogen war übrigens nicht auf Österreich beschränkt, sondern habe sich in ganz Europa widergespiegelt.

Den Drogenbericht SCORE wird von der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) jährlich veröffentlicht. Seit 2016 liefert das forensisch toxikologische Labor am Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck die Analyse für Österreich.

112 Städte und Regionen waren 2023 europaweit dabei
112 Städte und Regionen waren 2023 europaweit dabei. Für die jährliche Studie wurden im Frühjahr und Frühsommer eine Woche lang jeden Tag Proben vom Zufluss der Kläranlagen entnommen und mit analytisch-chemischen Verfahren analysiert, hieß es.

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