Die griechische Regierung könne nun bis zu vier Milliarden Euro zusätzlich erhalten, die letztlich aus den Mitteln der EZB stammen. Hintergrund der Entscheidung des EZB-Rats ist laut dem Zeitungsbericht, dass Athen akute Finanzlöcher im August durch die Ausgabe kurzfristiger Staatsanleihen schließen will, sogenannter T-Bills. Banken kaufen diese aber in der Regel nur, wenn sie die Papiere als Sicherheit für frisches Geld bei einer Notenbank hinterlegen können. Da die EZB selbst keine griechischen Staatsanleihen mehr als Pfand für normale Zentralbankkredite akzeptiert, bleibt nur der Weg über die Notkredite der Bank of Greece.
Die Bank of Greece durfte bisher nur T-Bills bis zu einer Grenze von drei Milliarden Euro als Sicherheiten für die Notkredite annehmen. Ihrem Antrag, diese Grenze auf sieben Milliarden Euro anzuheben, wurde nun stattgegeben. Die EZB habe eine Stellungsnahme zu dem Bericht abgelehnt, berichtete die "Welt". Laut dem Zeitungsbericht kann sich Griechenland mit dem Geld jedenfalls über Wasser halten, bis im September die Troika aus EU, EZB und Internationalem Währungsfonds über die Auszahlung der nächsten Hilfstranche in Höhe von 31 Milliarden Euro entscheidet.
Abstimmung in der Infobox: Soll Griechenland weiter Hilfsgelder erhalten?
Samaras besucht Merkel und Hollande
Athen ist aber in erheblichem Rückstand bei seinen zugesagten Reform- und Sparschritten und verlangt von seinen Geldgebern mehr Zeit für die Umsetzung der Ziele, was die Hilfszahlungen faktisch erhöhen würde. Der griechische Premier Samaras will zudem einem Medienbericht zufolge in drei Wochen bei der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel für Lockerungen beim Spar- und Reformprogramm seiner Regierung werben.
Am 25. August werde der konservative Politiker nach Berlin reisen, einen Tag davor nach Paris zu Präsident Francois Hollande, berichtete die halbamtliche Nachrichtenagentur "Athen" am Freitag. Eine Augenoperation hatte Samaras' Pläne zunichte gemacht, direkt nach Übernahme der Amtsgeschäfte in den europäischen Hauptstädten für Korrekturen an den Auflagen für das internationale Rettungspaket für Griechenland zu werben.
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