Um bei der Burgenland Energie billigeren Strom zu erhalten, muss der Tarif online gewechselt werden. Wer niemanden hat, der ihm den Umstieg via Internet durchführt und Mitglied des SPÖ-Pensionistenverbandes ist, dem wird in den PV-Bezirksbüros geholfen.
Wer bei der Burgenland Energie in Tarif „Optima12 Unabhängig+ 3.0“ wechseln und 14,90 statt 15,68 Cent netto pro Kilowattstunde zahlen möchte, muss den Antrag online einbringen. Nur dann kommt man in den Genuss des so genannten Digitalisierungsbonus. Im Fixpreisangebot steht geschrieben: „Sollten Sie als Pensionist keine Möglichkeit haben, sich online anzumelden, können Sie den Wechsel über das Büro des Pensionistenverbandes in Ihrem Bezirk durchführen.“
„Altersdiskriminierung!“
Das sei Altersdiskriminierung, heißt es vom ÖVP-Seniorenbund. „Ältere Menschen, die digital nicht fit genug sind, werden von besseren Preisen beim Landesenergieversorger ausgeschlossen“, sagt Landesobmann Rudolf Strommer. „Analoge und digitale Kunden müssen gleich behandelt werden!“
Burgenland Energie spart Papier und Porto
Seitens Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender der Burgenland Energie, heißt es: „Wir wollen, dass alle möglichst einfach den günstigen Tarif erhalten. Das muss aber auch rechtlich Bestand haben.“ Deshalb habe man den Weg über den Digitalisierungsrabatt eingeschlagen. „Denn wenn wir uns Papier- und Portokosten sparen, dann sollen unsere Kunden diese Ersparnis auch erhalten.“
120 Tarifwechsel im PV-Büro im Vorjahr
Die Anzahl jener Hilfesuchenden, die im Vorjahr ein Büro des SPÖ-Pensionistenverbandes (PV) aufgesucht haben, sei überschaubar gewesen. „Wir haben den Umstieg für 120 unserer Mitglieder durchgeführt“, berichtet Landessekretär Helmut Schuster. Der überwiegende Teil der wechselwilligen Senioren ohne Internet setze laut Burgenland Energie via Multi-User-Verwaltung auf die technischen Fertigkeiten ihrer Kinder, Enkel, Nachbarn, Freunde.
Freilich sei sämtlichen Seniorenvertretern aller Parteien von Sharma ein Partnerschaftsvertrag angeboten worden. „Aber nur der PV hat diese Möglichkeit zur Unterstützung älterer Menschen angenommen.“
Obmann Strommer kann sein Nein begründen: „Wir lassen uns für diese altersdiskriminierende Preispolitik nicht instrumentalisieren.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.