Wegen eines Verfahrensfehlers muss der Prozess in Eisenstadt, bei dem es um eine Schadenssumme in Höhe von 70 Millionen Euro geht, neu aufgerollt werden. Angeklagt sind zwei pensionierte Unternehmer. Ob Ex-Bank-Chef Martin Pucher als Zeuge geladen werden kann, bleibt offen.
Wir verzichten bewusst auf Schuldzuweisungen und nennen es einfach ein Malheur, das da am Landesgericht Eisenstadt passiert ist: Der bislang größte Prozess um die Pleite der Commerzialbank Mattersburg, bei dem es um eine Schadenssumme von 70 Millionen Euro geht, muss neu aufgerollt werden.
Frist überschritten
Dabei hätte er am Donnerstag mit der siebenten Verhandlung zu Ende gehen sollen. Weil seit dem letzten Termin im Einser-Saal mehr als zwei Monate vergangen waren, stellten die Anwälte Martin Fischer und Mirko Matkovits, den Antrag auf Neudurchführung des Verfahrens. Dem wurde von der Vorsitzenden des großen Schöffensenats in der Sekunde stattgegeben.
Angeklagt bleiben zwei pensionierte Unternehmer aus dem Nordburgenland, die – wie mehrmals berichtet – mit Scheinrechnungen getrickst und also Betrug im großen Stil betrieben haben sollen. Die rechtskräftigen Urteile für Ex-Bank-Vorständin Franziska Klikovits (6 Jahre und 4 Monate Haft) und einen weiteren Firmenchef (2,5 Jahre Haft) behalten Gültigkeit.
Und wie geht es Martin Pucher?
Im Verlauf des weiteren Verfahrens sollen Klikovits und Ex-Bank-Boss Martin Pucher als Zeugen aussagen, fordern die Anwälte. Im Falle Puchers wird das wohl, na ja, schwierig. Gerichtsgutachter Peter Hofmann, der dem 69-Jährigen Verhandlungsunfähigkeit attestiert, wollte gestern sein diesbezügliches Gutachten darlegen. Er wurde aber zuvor heimgeschickt und möge sich bitte noch einmal mit Pucher unterhalten, so Frau Rat.
Die Anwälte fordern einen anderen Sachverständigen: Wegen angeblicher Befangenheit.
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