Der Klimawandel gefährdet ganze Ernten und Existenzen. Brütende Hitze gilt bereits als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. „Die vergangenen beiden Jahre waren global und in Österreich die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen“, warnt Mario Winkler, Prokurist der Hagelversicherung.
Auswirkungen spürbar
Im Burgenland sind die Auswirkungen deutlich spürbar. Während es in den 1980er-Jahren in Eisenstadt im Schnitt 12 Tage pro Jahr mit mehr als 30 Grad Celsius gab, liegt der Mittelwert seit vier Jahren bei 36. „Das ist eine Steigerung um das Dreifache, mit dem absoluten Maximum von 48 Hitzetagen 2024“, gibt Winkler zu bedenken.
Was der grünen Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner die Schweißperlen auf die Stirn treibt: „Ausgerechnet in der höchst angespannten Klimasituation streicht Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig die Unterstützung für Bauern bei Dürreschäden. Die Landesräte aus sieben Bundesländern stimmten dafür.“
Finanzhilfe soll schrumpfen
Bund und Länder übernehmen jeweils 27,5 Prozent der Prämien, insgesamt also 55 Prozent. Künftig soll die Versicherung nur mehr Schäden bei lang anhaltender Trockenheit über dem zehnjährigen Durchschnitt bezahlen. 15 Millionen Euro wollen Bund und Länder laut Totschnigs Ressort bundesweit einsparen. „Diese Vorgangsweise ist inakzeptabel. Einerseits werden die Klimaförderungen eingestampft, anderseits schrumpft die Finanzhilfe bei Dürreschäden“, kritisiert Haider-Wallner.
Ausgleich durch Landesmittel?
ÖVP-Agrarsprecherin Carina Laschober-Luif kontert: „Gerade weil das Burgenland besonders stark betroffen ist, wäre es angebracht, dass das Land eigenständig handelt, statt mit dem Finger ausschließlich auf das Ministerium zu zeigen. Die Möglichkeit, den wegfallenden Bundesanteil durch Landesmittel auszugleichen, steht der rot-grünen Landesregierung ebenso offen.“ Die Folgen der Erderwärmung sind jedenfalls vielfältig: Ob Frost, Hagel, Sturm, Trockenheit oder Starkregen – die burgenländische Landwirtschaft hat heuer bereits einen Schaden von 3,2 Millionen Euro zu beklagen. Winkler: „Und die Unwettersaison ist noch zwei Monate im Gang.“
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