Der Blick auf die City fällt in der Landeshauptstadt differenziert aus. Für die SPÖ passt die Frequenz – also alles paletti? Die ÖVP traut den Zahlen nicht und sieht steigenden Leerstand. Sie legt dazu einen Forderungskatalog vor. Im Rathaus kündigt sich also eine hitzige Debatte an.
Ist die Besucherfrequenz das Allerheiligste einer Innenstadt-Bewertung? Und passt diese in St. Pölten? Fragen, denen die landeshauptstädtische ÖVP auf den Grund gehen möchte.
Immer mehr leere Geschäftslokale
Denn in aktuellen Standort-Analysen wird, wie berichtet, für St. Pölten die österreichweit höchste Leerstandszunahme ausgewiesen. Dazu komme, dass – inklusive der in Umbau befindlichen Verkaufslokale – 10,5 Prozent der Geschäftsflächen ungenutzt sind, betont Florian Krumböck. Für den Klubobmann der ÖVP im Gemeinderat ist aber klar: „Wir wollen eine lebendige Innenstadt.“
Ehrliche Standortanalyse
Daher wird er mit seiner Fraktion am Montag im Rathaus ein „Stärkungspaket“ für die City vorlegen. Erster Schritt soll eine „ehrliche Standortanalyse“ sein. Als erstes fordert die ÖVP aussagekräftige Frequenzerhebungen mittels Mobilfunkdaten anstelle von Zählungen: „Damit zwischen Besuchern sowie Anrainern und Schülern unterschieden wird“, erläutert Krumböck. Zudem sollen Art der Anreise, Aufenthaltsdauer und durchschnittlicher Umsatz der Innenstadt-Kunden erhoben werden, ebenso das Image St. Pöltens als Einkaufsstadt für das Umland.
Wir wollen eine lebendige Innenstadt. Erster Schritt ist ein klares Bekenntnis des Gemeinderats zum Handelsstandort St. Pölten. Dabei zählt vor allem schonungslose Ehrlichkeit.
Florian Krumböck, ÖVP-Klubsobmann im Germeinderat
Parkplätze und Geld
Weiters enthält das Paket das Bekenntnis, dass keine Parkplätze im Zentrum ersatzlos wegfallen dürfen, sowie die Forderung nach einem „dynamischen Parkleitsystem“. Und zu guter Letzt wollen Krumböck & Co. auch 100.000 Euro von der Bewerbung der städtischen Betriebe zu einer Kampagne für die Innenstadt umleiten.
Wortgefechte vorprogrammiert
All diese Vorschläge will Krumböck am kommenden Montag per Dringlichkeitsantrag im Gemeinderat der Landeshauptstadt zur Diskussion stellen. Hitzige Wortgefechte mit der regierenden SPÖ-Fraktion scheinen im Rathaus damit garantiert zu sein.
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