Sturm zog seine Lehren

„Jetzt gilt es, unsere Grenzen zu erweitern!“

Christian Ilzer applaudierte Sturms ordentlichem Abschied in Lille.

(Bild: Sepp Pail)

Sturm hat trotz des Aus in der Conference League in Lille einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Der volle Fokus gilt nun der Meisterrunde, die am Sonntag in Klagenfurt beginnt. Dort wird alles getan, um sich einen „Dienstag-Termin“ zu sichern.

„Wir haben uns erhobenen Hauptes von Europa verabschiedet!“ Präsident Christian Jauk war nach dem 1:1 in Lille beim Heimflug nicht unzufrieden, „die Mannschaft hat gezeigt, was in ihr steckt – und ein Europacup-Achtelfinale passiert einem ja nicht so oft!“

Sportchef Andreas Schicker war erfreut, dass im Rückspiel sichtbar war, dass das Pressing der Blackies auch auf höherem Niveau funktionieren kann: „Dieser eine Punkt hebt unseren Klubkoeffizienten von 13,5 auf 14,5 Punkte. Wir sind nun Nummer 100 in der Rangliste, haben Rapid überholt. Nur Salzburg und der LASK sind vor uns. Aber wir werden uns in den nächsten Jahren sicher nach vorne arbeiten.“ Wermutstropfen: „Auch mit einem Sieg hätten wir die Nationenwertung nicht retten können.“ Bitter: Ab 2025/26 hat Österreichs Meister keinen Fixplatz in der Champions League mehr, alle Austro-Teams müssen in allen Bewerben eine Runde früher einsteigen.

Trainer Christian Ilzer zog nach 30 Europacup-Spielen in drei Jahren eine Kurzbilanz: „Der große Wurf ist uns in Europa leider nicht gelungen, aber wir haben gezeigt, dass wir mit solchen Teams mitspielen können. Leider waren wir in Graz zu beeindruckt von Lille – in Frankreich aber hat die Reaktion gestimmt.“ Immerhin: „Wir sind international stark gefordert worden, uns sind die Grenzen aufgezeigt worden, was national nicht so oft der Fall ist. Jetzt gilt’s, diese Grenzen zu erweitern! Das nehmen wir als Mehrwert von unserer Europa-Reise mit.“

Gregory Wüthrich (M.) gab nach dem Schreck um seine Schulter Entwarnung.

(Bild: Sepp Pail)

Die Dreifachbelastung ist weg – jetzt gilt der volle Fokus der Meisterrunde. Sonntag geht’s in Klagenfurt los, wo Dimitri Lavalee gesperrt fehlt. Abwehrchef Gregory Wüthrich aber ist fit: „Meine Schulter schmerzt etwas, aber sie ist nicht rausgesprungen. Es sollte gehen.“

Jusuf Gazibegovic (r.) hat sich für die Meisterrunde viel vorgenommen.

(Bild: Sepp Pail)

Dass Sturm in Lille wieder sein richtiges Gesicht gezeigt hat, gibt Jusuf Gazibegovic einen Push für die Meisterrunde: „Wir wollen so lange wie möglich an den Salzburgern dranbleiben, und wenn wir sie am Ende wegkicken können, versuchen wir das. Wir werden jedenfalls voll angreifen, dass wir vielleicht nächste Saison schon immer am Dienstag (Anm. zum Champions-League-Termin) spielen können.“