Politik inoffiziell

Leistbares Wohnen: Eigenheim statt Gemeindebau

Tirol
04.03.2024 14:00

Landeshauptmann Anton Mattle holte beim Wohnpaket des Bundes Vorteile für den Westen heraus. Zwei wesentliche Punkte waren für ihn ausschlaggebend. Dennoch sieht er einige Punkte kritisch.

Österreichs Bundesregierung hat vergangene Woche ihre Wohnraum- und Bauoffensive präsentiert. Schwerpunkte sind die Unterstützung der Baukonjunktur, die Schaffung von Eigentum, leistbarer Wohnraum und Qualitätsverbesserungen von bestehendem Wohnraum. Um ein Haar wären jedoch die westlichen Bundesländer zu kurz gekommen, denn die Verhandlungen waren stark von den Interessen des Ostens geprägt – bis sich der Tiroler LH Anton Mattle (natürlich auch mit Unterstützung seiner Amtskollegen aus dem Westen) eingeschaltet hat!

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Wenn man die Bauwirtschaft ankurbeln will, darf man auf private Bauträger nicht vergessen.

Anton Mattle

ÖVP setzte sich durch
Während in Wien der Gemeindebau dominiert, wünschen sich viele Tirolerinnen und Tiroler eigene vier Wände. Bundeskanzler Karl Nehammer hat das Ziel von leistbaren Eigentum ausgegeben. Gegenüber dem grünen Koalitionspartner wurde er dabei sehr stark von Mattle unterstützt. Die Volkspartei hat sich mit der Schaffung von 10.000 neuen Eigentumswohneinheiten und der Abschaffung von Nebengebühren für das Eigenheim entsprechend durchgesetzt.

Zudem waren im Erstentwurf die zusätzlichen Wohnbauförderungsmittel in Höhe von einer Milliarde Euro nur für gemeinnützige Wohnbauträger vorgesehen. Der Tiroler Landeshauptmann stimmte sich hier aber eng mit der Wirtschaftskammer, insbesondere Innungsmeister Anton Rieder, ab und hat die privaten Wohnbauträger quasi „hineingewattet“.

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Das ausgegebene Ziel von in Summe 20.000 neuen Wohnungen österreichweit würden die Gemeinnützigen alleine nicht schaffen.

Anton Mattle

Zwei Gründe ausschlaggebend
Dabei waren für Mattle zwei wesentliche Gründe ausschlaggebend: 
1. Wenn man die Bauwirtschaft ankurbeln will, darf man auf private Bauträger nicht vergessen.
2. Das ausgegebene Ziel von in Summe 20.000 neuen Wohnungen österreichweit würden die Gemeinnützigen alleine nicht schaffen.

Hinzu kommt, dass Tirol eines der wenigen Bundesländer ist, dem die Wohnbauförderung noch zu 100 Prozent gehört und folglich auch alle angefragten Wohnbauförderungskredite gewähren kann. Dass die zusätzlichen Mittel nicht nur im Osten hängen bleiben, um die dort fehlenden Mittel zu kompensieren, hat Anton Mattle ebenfalls zu verhindern gewusst. Tirol erhält aus dem Paket rund 84 Millionen Euro und wird diese auch für neuen und sanierten Wohnraum investieren.

Kritisch sieht der Tiroler Landeschef nach wie vor, dass sich in Sachen Kreditvergabe noch nichts getan hat. Er fordert weiterhin ein Ende der FMA-Richtlinie, wie er es gegenüber der „Krone“ bereits mehrfach deutlich gemacht hat.

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