Die ukrainische Luftwaffe hat im mittlerweile zwei Jahre andauernden Abwehrkampf gegen Russland einen schweren Stand, denn in der Luft sind die Invasoren deutlich überlegen. In den vergangenen Tagen verzeichneten die Luftstreitkräfte der Ukraine aber ungewöhnliche Erfolge. Das nährt Spekulationen über den Einsatz westlicher Kampfjets im Kriegsgebiet.
Die russische Luftwaffe hat in der Ukraine zuletzt deutlich geblutet: In einem Zeitraum von zehn Tagen konnte die Ukraine zehn russische Kampfflugzeuge vom Himmel holen. Darunter waren mehrere Jagdbomber vom Typ Su-34. Am Dienstag konnten die ukrainischen Verteidiger gleich zwei dieser Kampfjets an einem Tag abschießen.
Ein besonders empfindlicher Schlag für die Russen war der Abschuss eines Aufklärungsflugzeuges vom Typ A-50 vergangenen Freitag. Russland verfügt nur über sieben weitere einsatzfähige Luftfahrzeuge dieses Modells.
Auch Dutzende Kampfdrohnen vom Himmel geholt
Zusätzlich zu den zerstörten Kampfjets kamen zahlreiche unschädlich gemachte Kamikaze-Drohnen. So wurden in der Nacht auf Mittwoch alle zehn Shahed-Drohnen, die Russland auf ukrainische Ziele abschoss, vom Himmel geholt. Sie seien über den Gebieten Odessa und Mykolajiw von mobilen Feuerkommandos der Armee und Flugabwehrraketen-Einheiten der Luftwaffe erfolgreich abgefangen worden, hieß es von der Luftwaffe. Ein durch abgestürzte Wrackteile einer zerstörten Drohne verursachtes Feuer in Odessa sei umgehend gelöscht worden.
Der Abschuss eines A-50-Flugzeuges, wahrscheinlich durch eine Boden-Luft-Rakete, ist bemerkenswert, weil erst im Jänner ein derartiges russisches Flugzeug zerstört worden war. Nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes zeigt das die Unfähigkeit Russlands, wertvolle Flugzeuge zu schützen. Die Ukraine demonstriere aber, wie schnell sie sich anpassen könne und zeige, dass von ihr weiterhin eine Gefahr für die russischen Streitkräfte ausgeht.
Spekulationen um F-16-Einsatz
Die ungewöhnlichen Erfolge der Ukraine nähren Spekulationen darüber, ob westliche Kampfjets vom Typ F-16 bereits im Kriegsgebiet im Einsatz sind. Im Interview mit ntv.de hält das der österreichische Bundesheer-Oberst Markus Reisner für möglich. Denn schon in der Vergangenheit seien Waffensystem bereits vor der eigentlichen Ankündigung eingesetzt worden. Derzeit gebe es aber noch „keine sichtbaren Beweise“ für westliche Kampfflugzeuge in der Ukraine, betont Reisner.
Mehrere Länder wollen F-16 an die Ukraine übergeben, sobald ukrainische Piloten ihr Training in Dänemark und Rumänien dafür abgeschlossen haben. Wann das genau sein wird, darüber hält man sich bedeckt. Erst vor wenigen teilte die ukrainische Luftwaffe ein Video vom Training in Dänemark auf Facebook. „Wir tun alles, damit die ukrainischen Piloten auf der F-16 so schnell wie möglich am ukrainischen Himmel erscheinen“, so die Botschaft dazu.
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