Umstrittenes Konzept

Eliteschule kommt um einen „Nachzipf“ nicht herum

Oberösterreich
24.02.2024 10:00

Mit einem „Nicht genügend“ beurteilt die Bildungsdirektion die ersten Pläne für eine private Bildungseinrichtung im Innviertel. Das Konzept beinhaltet sehr strenge Aufnahmekriterien für Beeinträchtige oder Kinder mit schlechtem Deutsch. Dafür soll der Schulbesuch monatlich nicht mehr als 200 Euro kosten. 

Eine Nachdenkpause hat sich der Innviertler Hannes Eichsteininger verpasst. Der Mittelschullehrer und Buchautor schmiedet schon länger Pläne für eine Privatschule. Zuletzt lief es nicht rund. „Wir sehen uns im Norden des Bezirks Ried um. Die Standortsuche ist aber neben der Lehrersuche die zweite große Herausforderung. Dazu zeigt auch die Bildungsdirektion Krallen“, schnauft der 52-Jährige. Diese erteilte ihm zuletzt ein „Nicht genügend“ für sein Vorhaben. „Wenig überraschend“, meinen Bildungsexperten.

Bekenntnis zum Leistungsprinzip
Es hätten nur Kinder mit ausreichenden Deutschkenntnissen die Schule besuchen dürfen. „Wir bekennen uns zur Leistung und zum Leistungsprinzip. Schüler, die Deutsch auf niedrigem Niveau sprechen, können dem Unterricht nicht folgen“, meint Eichsteininger. Seine Erfahrung zeige, dass die wenigen ländlichen Mittelschulen im Bezirk mit der Integration nicht Deutsch sprechender Kinder sehr belastet seien.

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Es gibt auch im Innviertel gute Schulen. Dort, wo halbwegs engagierte Lehrer und Kinder aus intakten sozialen Strukturen zusammentreffen, ist guter Unterricht möglich. Aber das ist nicht überall der Fall.

Hannes Eichsteininger (52) ist seit 29 Jahren Lehrer

Auch die Inklusion, also der gemeinsame Unterricht für Kinder mit und ohne Beeinträchtigung, hätte auf ein gesetzlich vorgeschriebenes Minimum reduziert werden sollen. „Mir war klar, dass diese Punkte problematisch sind. Entscheidender ist, das uns die Bildungsdirektion als Konkurrenz zur Regelschule sieht. Ich sehe uns aber viel mehr als eine Ergänzung“, übt sich der Obernberger Pädagoge dennoch vorerst in vorsichtiger Zurückhaltung.

Alt-Katholiken als Unterstützer
Schließlich ist die Bildungsdirektion nicht nur sein Arbeitgeber: „Ohne öffentliche Gelder wird das Führen einer Privatschule schwierig, außer es steigt ein großer Energy-Drink-Hersteller ein, wie in St. Gilgen“, meint Eichsteininger. Immerhin habe er mit den Alt-Katholiken einen Geldgeber für die Lehrergehälter gefunden. Ziel sei es pro Monat nicht mehr als 200 € an Schulgeld zu verlangen.

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