„Keine Illusionen“
London bestraft Nawalnys brutalen Gefängnis-Chef
Großbritannien verhängt Sanktionen gegen den Chef des russischen Straflagers IK-3, in dem der Kremlkritiker Alexej Nawalny gestorben war. Der Leiter des „Polarwolf“ genannten Lagers jenseits des Polarkreises, Wadim Kalinin, und fünf weitere Offiziere dürfen nicht mehr ins Vereinigte Königreich einreisen. Etwaiger Besitz in Großbritannien wird eingefroren, wie das Außenministerium in London am Mittwoch mitteilte.
„Die Verantwortlichen für Nawalnys brutale Behandlung sollten sich keine Illusionen machen: Wir werden sie zur Rechenschaft ziehen“, sagte der britische Außenminister David Cameron.
Die Behörde betonte, Nawalny sei in dem Lager „eingesperrt und getötet“ worden. Kalinin habe das „brutale“ Gefangenenlager geleitet, in dem Nawalny bis zu zwei Wochen am Stück in Einzelhaft festgehalten worden sei. Der Zustand des Oppositionspolitikers habe sich während seiner dreijährigen Haft stetig verschlechtert. Nawalny habe darunter gelitten, dass ihm medizinische Behandlung verweigert worden sei. Er sei zudem bei Temperaturen von minus 32 Grad Celsius zum Hofgang gezwungen worden.
Cameron will Lawrow mit Aggression konfrontieren
Großbritannien forderte Russland auf, Nawalnys Leiche umgehend an seine Angehörigen zu überstellen. Cameron kündigte an, er werde beim G20-Außenministertreffen, das noch am selben Tag in Brasilien stattfinden sollte, den russischen Außenminister Sergej Lawrow direkt auf die Aggression Russlands und ihre globalen Auswirkungen ansprechen.
Nawalny am Freitag bei Hofgang verstorben
Der 47-jährige Nawalny war nach Behördenangaben am vergangenen Freitag bei einem Hofgang im Straflager zusammengebrochen. Wiederbelebungsversuche der Strafvollzugsbeamten seien vergebens gewesen, hieß es. Nawalny war durch einen Giftanschlag im Jahr 2020 und wiederholte Einzelhaft im Lager geschwächt. Wegen des Attentats hatte Großbritannien bereits gegen mehrere russische Staatsbürger Sanktionen erlassen.









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