„Gestank unerträglich“

19.000 Rinder an Bord: Tiere vegetieren im Dreck

Ausland
20.02.2024 10:43

Der Gestank eines Schiffs mit Tausenden Rindern an Bord im Hafen der südafrikanischen Touristenmetropole Kapstadt hat für Aufruhr gesorgt. Im Zentrum der Stadt mit rund fünf Millionen Einwohnern sowie in der Umgebung roch es „unvorstellbar“ stark nach Gülle. Auf dem Schiff befinden sich 19.000 Rinder, die auf dem Weg von Brasilien in den Irak sind.

Das Schiff Al Kuwait hatte am Sonntag im Kapstädter Hafen, der direkt an die Innenstadt grenzt, angedockt. Der südafrikanische Tierschutzverbund NSPCA (The National Council of SPCAs, die größte und älteste Tierschutzorganisation in Südafrika, Anm.) hatte die Al Kuwait besichtigt und wies in einer Mitteilung auf „die schrecklichen Bedingungen“ der Tiere hin, die sich bereits seit zweieinhalb Wochen an Bord befänden.

Südafrikanische Medien berichten von einer achttägigen Reise. Das Schiff soll in Kapstadt angedockt haben, um Lebensmittel, Wasser, Medikamente und Futter für Crew und Tiere einzulagern.

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Wenn der Geruch schon so entsetzlich ist, stellt euch einmal vor, unter welchen Bedingungen die Tiere an Bord gehalten werden!

Ein User auf X

Reise dauert noch 24 Tage
Die Zustände an Bord aber machen fassungslos: Tiere stehen demnach tief „in Kot, Urin und Ammoniak“. „Der Gestank an Bord ist unvorstellbar“, so ein Veterinärberater des Verbunds. Man habe auch tote Rinder vorgefunden und einige einschläfern müssen.

Vor allem die Versorgung der Tiere mit Medikamenten sei mehr als unzureichend. Oft würden nicht die richtigen Tabletten verabreicht. Zudem sei unklar, ob das Schiff auf See gereinigt werde, wie es der Tierschutzorganisation mitgeteilt wurde.

In sozialen Netzwerken herrscht Aufruhr
„Ich lebe acht Kilometer vom Hafen entfernt und rieche diesen schrecklichen Gestank trotzdem“, schreibt ein User auf X. Ein anderer klagt: „Wenn der Geruch schon so entsetzlich ist, stellt euch einmal vor, unter welchen Bedingungen die Tiere an Bord gehalten werden!“ Eine Userin hält fest: „Das muss ein wahrer Horrortransport sein ... die armen Rinder!“

Die Tiere aus Brasilien stehen tief „in Kot und Ammoniak“. (Bild: NSPCA)
Die Tiere aus Brasilien stehen tief „in Kot und Ammoniak“.

Bereits 2019 hatte die Organisation NSPCA das Unternehmen, dem die Al Kuwait gehört, geklagt. Im Jahr 2022 gab es einen ersten Erfolg: Die geplante Verschiffung von 55.000 bis 85.000 Schafen nach Kuwait konnte gestoppt werden, berichtet der „Daily Maverick“. 

Die Stadtverwaltung hatte zunächst angenommen, der Gestank komme von einer defekten Abwasseranlage in Kapstadt. Erst mehrere Stunden später führten die Behörden die Ursache auf den Schiffstransporter zurück.

Schiff noch 24 Tage auf See
Nach Angaben der Stadtverwaltung habe das Schiff am Montagabend wieder abgelegt und befinde sich nun auf dem Weg in den Irak. Frachter und Tiere werden erst in 24 Tagen im Hafen von Basra erwartet.

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