Ein rund 1700 Jahre altes Ei aus römischer Zeit, das vor einigen Jahren in der mittelenglischen Stadt Aylesbury gefunden wurde, enthält noch immer eine Flüssigkeit. Das hat ein CT-Scan ergeben, der den Inhalt mitsamt der Luftblase zeigte.
Das bestätigte der Ausgrabungsleiter des Unternehmens Oxford Archaeology, Edward Biddulph, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Experten gehen davon aus, dass es sich beim flüssigen Inhalt um Eiweiß und Dotter handelt, die sich zu einer einzigen Flüssigkeit verbunden hätten.
In mit Wasser gefüllten Grube entdeckt
Der CT-Scan sein vor einigen Monaten vorgenommen worden, um zu klären, wie das Ei, das wahrscheinlich von einem Huhn stammt, am besten konserviert werden könne. Es wurde den Angaben zufolge in einer mit Wasser gefüllten Grube gefunden, aus der einst Wasser zum Brauen geschöpft wurde.
Teil einer Opfergabe an die Unterwelt?
Womöglich war es dort als Teil einer Opfergabe zwischen den Jahren 270 und 300 christlicher Zeitrechnung platziert worden. Weitere Eier, die dort ebenfalls entdeckt wurden, zerbrachen demnach nach dem Kontakt mit der Luft - herausgetreten sei eine Flüssigkeit mit einem penetrant schwefeligen Geruch.
„Das Ei hat riesiges Forschungspotenzial“, schrieb Biddulph. Das betreffe zum einen die Frage, wie solche Objekte erhalten werden könnten, aber auch, um welche Hühnerart es sich handelte sowie Fragen um die Haltung und Nutzung von Hühnern und Vögeln in römischer Zeit.
Bei Grabungen auch seltenen Korb freigelegt
Außer den Eiern wurde bei den Ausgrabungen zwischen 2007 und 2016 auch ein seltener Korb gefunden, in dem sich wohl auch Brot befunden haben könnte. Möglich sei, dass die Objekte im Rahmen einer Trauerprozession als Opfergabe für die Unterwelt in die Grube gelangten, so Biddulph weiter.
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