Riesen-Erfolg

Backgammon: Drei Grazer zockten bis ins WM-Finale

Das Gewinner-Trio Andreas Sauseng (li.), Verbandspräsident Horst Zach (Mitte) und Mehrdad Tehrany in seinem Element.

(Bild: Erwin Scheriau / KRONE)

Ein Trio verbucht den höchsten Erfolg für den heimischen Backgammon-Verband.

Drei Grazer sorgten bei der Online-Team-Weltmeisterschaft im Backgammon für Furore. Nach der Vorrunde mit acht Triumphen (in zehn Partien) gegen Favoriten wie Japan oder Dänemark besiegten Andreas Sauseng, Mehrdad Tehrany und Fritz Rattinger & Co. (Mihai Sandu aus Wien, Wolfgang Bacher aus Tirol) im Halbfinale den Iran mit 4:1. Im Finale schrammte das rot-weiß-rote Nationalteam an der ganz großen Sensation vorbei - 1:4-Niederlage gegen Italien.

„Aber der Vizeweltmeistertitel ist trotzdem der größte Erfolg für unser Land“, jubelte dann auch Verbandspräsident Horst Zach über das Erreichte. An die 100 Mitglieder hat der Backgammon-Verband in Österreich, erzählte uns der Grazer beim Treffen im „Brot & Spiele“ - Tendenz steigend. Derzeit kämpfen die Brettspiel-Enthusiasten darum, dass Backgammon als Denksport offiziell anerkannt wird.

Die Faszination des ältesten Brettspieles

Was macht die Faszination des ältesten Brettspiels der Welt aus? Tehrany (alias Mehrdi) erklärt das so: „Für mich ist das Spiel viel lebensnäher als Schach etwa. Natürlich gibt es auch bei uns Eröffnungen, gewisse Referenzstellungen. Aber wie im Leben kommt es auch am Brett immer wieder zu Schicksalsschlägen - sprich, eine Zufallskomponente durchs Würfeln ist immer gegeben. Man muss stets bereit sein, sein Spiel anzupassen, es ist ein Strategiespiel.“

Dass die Köpfe bei großen Matches rauchen, liegt auf der Hand: Beim dritten Wurf ab einer bestimmten Ausgangslage gehe es schon um 20.000 bis 30.000 Möglichkeiten. Bis zu eineinhalb Stunden dauert eine Partie gesamt, bei einem Turnier verlieren die Spieler schon einmal zwei Kilo. „Wenn du einmal angefangen hast, lässt dich das Spiel nicht mehr los“, betont Zach. Wer gerne mehr über das spannende Spiel wissen will (etwa was es mit dem Verdoppelungswürfel auf sich hat, was der „golden Point“ oder was die „Bar“ ist), der kann an den nächsten drei Montagen (17 bis 21 Uhr) zum Schnuppertraining ins Grazer Café Kaiserfeld kommen und mit den Profis zocken. Viel Spaß!

Infos: www.backgammon.or.at