Protest in Deutschland

Klimaaktivisten unterstützen streikende Busfahrer

Ausland
02.02.2024 08:33

Die Gewerkschaft Verdi fordert mehr Lohn für Fahrer im öffentlichen Nahverkehr - in 80 deutschen Städten stehen daher am Freitag  Busse, Straßen- und U-Bahnen still. In diesem Kampf haben sie ungewöhnliche Unterstützer gefunden: Die Klimaaktivisten von Fridays for Future unterstützen die Proteste.

Eigentlich setzt sich die Klimabewegung für klimaschonende Mobilität ein - dennoch gefällt den jungen Aktivisten, dass in Dutzenden deutschen Metropolen keine Öffis fahren. In zahlreichen Städten streiken Mitglieder von Fridays for Future gemeinsam mit Bus- und Bahnfahrern. 

Kaffee und Kuchen für Streikposten
„Natürlich gibt es zwischen den Gruppen große Unterschiede“, erklärt dazu die Sprecherin der Grünen Jugend, Svenja Appuhn, die die Proteste ebenfalls unterstützt. Bei vielen Öffi-Fahrern habe es zunächst „gegenüber der Klimabewegung eine Menge Vorbehalte gegeben. Aber weil die Aktivistinnen immer wieder aufgetaucht sind und gezeigt haben, dass sie es ernst meinen, ist Vertrauen entstanden“, so die Sprecherin. Die Klimaschützer wollen Streikposten mit Kaffee und Kuchen versorgen und machen aktiv auf die Forderung der Protestierenden für bessere Arbeitsbedingungen aufmerksam.

„Busfahrer sind Klimaretter“
Die Mitarbeiter des öffentlichen Verkehrs sollen dabei durchaus von den Aktivisten profitieren. „Bei Fridays for Future sind die meisten zwischen 15 und 25 Jahre alt, viele gehen zur Schule oder studieren und die meisten haben viel aktivistische Erfahrung“, so Appuhn. Die Busfahrer würden dagegen eine ganz andere Lebenserfahrung mitbringen und hätten natürlich auch einen ganz anderen Alltag. „Busfahrer sind Klimaretter“, erklärt Appuhn das Engagement der Bewegung. 

Die Mitarbeitenden des öffentlichen Personennahverkehrs fordern nicht nur mehr Lohn, sondern auch wegen der grundsätzlichen Arbeitsbedingungen. Nach Angaben von Verdi laufen Tarifverhandlungen mit mehr als 100 kommunalen Unternehmen. In 15 Bundesländern und mit zwei Verkehrsunternehmen in Hamburg werden die Arbeitsbedingungen neu verhandelt.

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